Wieso essen so wenige wirklich roh? Endlich Antwort gefunden!

08.10.2013 19:07

 

Nun hab ich doch noch meine Erleuchtung gefunden: ich habe endlich die Frage gelöst, wieso so wenige Menschen Rohkost essen. Da wird ja in der Szene generell viel dran rumgetüftelt, überlegt, gerätselt. Wieso nur? Ist doch so gesund! Da werden allerlei Gründe und Thesen angeführt, bis hin zu tiefenpsychologischen Betrachtungen. Nun, ich denke, es ist viel einfacher. Der wahre Grund, wieso die Menschen in der Masse kaum Rohkost essen ist dieser: Es zieht einen furchtbaren Feind an! Klick.

Und das meine ich ernst! Ich hab bei ALLEN Nicht-Rohköstlern, auch wenn sie meiner Ernährungsweise zumindest aufgeschlossen gegenüberstanden, beobacht, dass sie von nagender Unbehaglichkeit erfasst werden, wenn die ersten Drosophilidae in ihrer Küche auftauchen. Argwöhnisch wird dieser Zweiflügler beäugt und eine Frage beginnt sich kurz unter der Oberfläche des Bewusstseins zu formulieren, erschreckend, verstörend, unannehmbar: Muss ich etwa mit diesen Viechern leben, wenn ich auch Rohkost essen würde?

"Ich finde es echt gut, wie du dich ernährst..." :-)

"Ey, was sind das für Scheiss-Fliegen" :-/

"Am besten, wir packen das Obst in Kühlsschrank!" :-(

Zack, Obst ab in Kühlschrank.

Tatsächlich muss man sich als Rohi etwas einfallen lassen, um diese Biester nicht Überhand nehmen zu lassen. Grundsätzlich stellt sich aber die Frage, passen deutsche Sauberkeit, Ordnungsliebe und Kleinbürgerlichkeit und eine Rohkosternährung überhaupt zusammen? Oder trennen abgrundtiefe Gräben die Fruchtfliege in der Küche und den Gartenzwerg im Garten. Ich fürchte .. ja! Anscheinend versetzt die Anwesenheit dieser kleinen Plagegeister die gemeine deutsche Seele doch in arge Aufregung. Mit äußerstem Misstrauen begegnet sie diesem harmlosen, aber unerwünschten Zweiflügler, sollte er sich in die Wohnung verirren und dort über vollreife Bananen surren. "Das geht ja garnicht!". Da hat man 12.000€ in eine neue Küche investiert, ein neues Auto, oder zwei, einen Breitbandbildschrim, ein schick eingerichtetes Kinderzimmer, eine neue Couch und dann das! Fliegen! Überm Obst. In meiner neuen Küche! IN MEINER WOHNUNG!! Unhaltbare Zustände! Wie bei den Russen! Oder Zigeunern!! Italienern!!! Griechen!!!! (und Spanier gleich mit)... Wo kommen wir denn da hin?!! Sowas kommt mir nicht ins Haus! Ergo: weg mit dem Obst. In eine 12.000€ Küche darf maximal eine Stubenfliege ihr Unwesen treiben. Eine. Unter Umständen. Zeitliche begrenzt. PATSCH. Zeit um. Zur Vermeidung garstiger Mitesser wird der Kühlschrank zur Waffe der Wahl: sauber, unterkühlt, verschlossen. Nichts kann die deutsche Seele mehr beruhigen als dieser Seelenverwandte, dessen Bauch die Frucht und die Fliege zu trennen weiß.

Hier treffen tatsächlich Welten aufeinander. Und tatsächlich scheinen mir solche profanen Kleinigkeiten oft ausschlaggebender zu sein, als tiefenpsychologische Deutungen. Der Deutsche mag es nicht, wenn etwas die Ordnung, Sauberkeit und Aufgeräumtheit stört. Da ist er misstrauisch und es wird ihm schnell unbehaglich. Wenn da mal wer zu Besuch kommt. Was soll der denn denken? Wenn das die Leute sehen!!

Wenn ihr das nächste Mal durch also durch eine Kleinstadt fahrt, oder irgendwo diese typischen netten Häuschen und Wohnungen seht, dann stellt euch vor, da lagert das:

LOL - also ich kann es mir ehrlich gesagt nicht ausmalen! Und dann gibts nur noch eins: die Fliegen oder ich! Ich glaube tatsächlich, dass es oft an solchen Kleinigkeiten scheitert. Es werden ja zum Teil enorme Anstrengungen unternommen, um eine keimfreie Wohnung zu erreichen, dabei vergessen die Menschen, dass der Mensch durch den keimfreichsten Ort überhaupt geboren wird.

Versteht mich nicht falsch, ich bin kein Befürworter tausender Fruchtis in meiner Wohnung, aber mich stören ein paar auch nicht besonders. Mich würde es mehr stören, wenn ich keine gute Musik mehr hätte! :-)

Also Peace!

[1] www.digezz.ch/wp-content/uploads/2011/11/fruchtfliege.jpg

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