Wir müssen umdenken!

20.02.2019 17:46

Es gibt eine Passage in Reichs Buch Christusmord, die ich auch ziemlich heftig finde:

»Und bis zum heutigen Tag wird Gott in jedem neugeborenen Kind erstickt, geknebelt, unterdrückt, bestraft und mit Entsetzen betrachtet. Das ist nur einer der vielen Bereiche, in dessen sich der Christusmord stets wiederholt.«

Das ist im Grunde genau das, was der Maaz ja auch als Quelle der zu beobachtenden Fehlentwicklung benennt. Wir behandeln die Kinder schlecht und das Ergebnis sind dann bedenkliche Fehlentwicklungen.

Und dazu passend kam heute diese Meldung auf den Schirm:

Die Kindheit ist also von zentraler Bedeutung für unser ganzes Leben und sie war noch nie so sehr in Gefahr wie heute. Immer mehr Wissenschaftler, Forscher und Experten schlagen seit Jahren Alarm, weil es den Kindern in westlichen Ländern immer schlechter geht.

www.focus.de/familie/erziehung/familie-aufschrei-eines-kindheitsforschers-jedes-zweite-kind-ist-in-gefahr_id_10319047.html?fbclid=IwAR0AEja8bGrQ1R_MY1gahWm3UVo6B6gaoIXWET9cor77sxr_VEmL5RKhxbk

Wieso wundert mich das nicht? Wieso ist es genau auch das, was ich aus eigenem Erleben auch bestätigen kann? Wer offenen Auges durchs Leben geht, der sieht doch, was mit den Kindern von heute nicht mehr stimmt.

“Wenn wir so weitermachen, wie in den letzten 15 Jahren, wird es den Menschen auch ohne Klimakatastrophe und Atomkrieg in 200 Jahren nicht mehr geben”, sagte Hüter im Gespräch mit der HuffPost. “Wir müssen dringend etwas ändern an der Art, wie wir zusammen leben und wie wir mit unseren Kindern umgehen.”Kindheitsforscher warnt: Unser System macht die Kinder kaputt."

Ist mir schon lange klar. Ich schrieb ja schon ein paarmal, dass eine Gesellschaft, die junge Leute ausbildet, um die Jüngsten zum Falschen zu verführen, zu vergiften, deren Lustzentrum im Gehirn über Werbung, Trends, falsche Geschmäcker usw zu hacken, nur um des Profits wegen, dass diese Gesellschaften keine Überlebenschancen haben.

Und genau diese Erkenntnis sehen wir jetzt auch zunehmend in den Medien.

Die Liste der Dinge, die sich laut Hüter ändern müssten, ist lang. Angefangen bei dem Bild von Kindern, das in der Gesellschaft verbreitet ist und dem Wert, der heute der Familie als Gemeinschaft zugesprochen wird, müsste die Art der Betreuung von Kindern vom Kleinkindalter bis zum Abitur grundlegend überarbeitet werden.

Denn, wenn man dem Forscher glaubt, geht es Kindern heute so schlecht wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit:“In Europa hat inzwischen jedes zweite Kind eine chronische Krankheit. Das gab es in der gesamten Geschichte der Menschheit noch nicht. Bei größtmöglichem medizinischen Fortschritt waren unsere Kinder noch nie so auffallend krank wie heute”, sagte Hüter.

Wundert mich keine Sekunde. Kein Was? Das gibts doch nicht!, Kein: Mein Gott, wie konnte das passieren? Kein! Das ist mir ja komplett neu!!

Nein, es ist genau das eingetroffen, was ich schon seit 20 Jahren beobachte. Nochmal: wer ganze Berufszweige nur deswegen erfindet, um die Jüngsten auf den falschen Weg zu führen und sie mit Müll zu füttern, angefangen beim Essen, über die Schulbildung bis hin zur Freizeitunterhaltung (schon mal Disney oder Nickelodeon TV geschaut? So sieht Verdummung aus!), der braucht sich nicht über die Entwicklung zu wundern. Wer Kinder nur noch als Kunden sieht, als Klientel, als Käufergruppe, also zukünftige Rädchen im Getriebe, der zeigt nicht nur seine grenzenlose Verachtung gegenüber dem Leben, sondern erzeugt eben genau das: kranke Kinder, die vom Konsum, vom Bewegungsmangel, von falscher Ernährung und vom Stress krank geworden sind. Aber selbst das wird ausgenutzt: Wachstumsimpuls für die Pharmaindustrie.

Neulich fand ich das auf Facebook:

Dazu passend:

Kinder können sich heute nicht mehr altersgemäß entwickeln, weil ihnen ein kindgerechtes Aufwachsen verwehrt wird. Mit dieser Meinung steht Hüter nicht alleine da. Eine wachsende Zahl von Psychologen, Soziologen, Ärzten und Neurobiologen zeigt sich besorgt über den gesundheitlichen und psychischen Zustand von Kindern und Jugendlichen.

Hier sieht man mal wieder, dass Veränderungen nur über Krisen laufen. Nichts anderes hilft. Keine Experten, keine Warner, keine Menschen, die auf Probleme hinweisen. Vollkommen wurscht. Dass Einzige, was zum Umdenken führt, sind Katastrophen. Vorher rührt sich nichts.

Erst wenn es Tote gibt und das Kind in den Brunne gefallen ist, wachen die Leute auf. Vorher herrscht Tiefschlaf.

“Was ein Kind evolutionär, psychologisch, neurobiologisch braucht, sind zuerst einmal seine Eltern, oder wenigstens die Mutter”, sagte Hüter. Viel zu früh werden Kinder seiner Meinung nach aus den Familien gerissen und in Kitas “fremdbetreut”.

DDRifizierung. Machen wir uns mal nichts vor: im Kapitalismus stören Kinder im Grunde nur. Es ist doch aus Sicht der Arbeitgeber im Grunde besser, die Frauen würde keine Kinder mehr kriegen, statt dessen durchgehend arbeiten gehen und dann wird immer wieder aus Ländern mit Geburtenüberschuss importiert. Kinder passen doch, wenn man es genau betrachtet überhaupt nicht mehr rein. Kinder sind ein Armutsriskio, man kann nicht mehr so arbeiten wie man es eigentlich müsste, sie verursachen Kosten, sind oft krank, brauchen Zeit ... kurzum: für den gestressten Mitteleuropäer einfach nur eine Belastung. Man kann mit Kindern einfach nicht mehr den Dienst im Hamsterras erledigen und deswegen eben Abschiebehaft. Fremdbetreuung.

Zu DDR-Zeiten war das erzwungen. Meine Mutter musste mich mit 8 Monaten in die Krippe geben. Der Sozialismus musste ja gerettet werden. Und jetzt macht man es freiwillig, damit man schnell wieder auf Arbeit rennen kann.

Deswegen ja auch diese irrsinnigen Erwartungen an Kinder:

Schnell! Werd erwachsen!! Wir müssen wieder arbeiten gehen!!!

Auf den Punkt:

“Wir verheizen die wenigen Kinder, die wir noch haben, in ein defizitäres Bildungs- und Betreuungssystem, damit die Eltern für wenig Geld viel arbeiten können, nur um ein Wirtschaftssystem aufrechtzuerhalten, das zum Scheitern verurteilt ist.”

Im Grunde ist es krank und man sieht eigentlich das Ende des Systems schon überall leuchten. Die Gier und die Sucht als System hat sich langsam überlebt und hat mittlerweile zuviele Krisen hervorgerufen. Mich erinnert das irgendwie an den zweiten Weltkrieg. Im Grunde wusste man Mitte 1944, dass der Krieg verloren ist. Dass es da keinerlei Möglichkeiten mehr gab, das noch irgendwie zu gewinnen.

Aber, ich habe leider die Quelle nicht mehr, ich meine, es war eine Doku über Stauffenberg, von Mitte 44 bis zum Kriegsende wurden wohl die meisten Waffen und Rüstungsgüter produziert und eingesetzt und es gab in diesem Zeitraum mehr Tote als in den gesamten Jahren zuvor.

Das muss man sich vorstellen, obwohl das Scheitern schon absehbar war, hat man nochmal richtig aufgedreht und alles bis zum bitteren Ende durchgezogen und in dieser Zeit mehr Schaden und Vernichtung organisiert als in den gesamten Jahren davor.

Und genau so kommt mir das jetzt auch alles vor. Obwohl jeder weiß, oder zumindest spürt, dass es irgendwie scheitern wird, wird nochmal richtig losgefeuert...

Und dazu werden eben die Kinder verheizt. Gnadenlos auch.

Dazu nochmal Wilhelm Reich:

»Bis zum heutigen Tag gibt es kein Gesetz, das Neugeborene vor dem Schaden bewahrt, der ihnen von emotional kranken Müttern und anderen Personen zugefügt wird.«

Und das geht bei den Neugeborenen los und zieht sich bis ins Jugendalter.

Ergebnis: kranke Kinder und Jugendliche.

“Dauerstress schadet dem Gehirn, und dieser Stress stellt sich schnell ein, weil es an ausreichend beständigem emotionalem Kontakt fehlt. Natürlich kann keine Erzieherin mit sechs oder acht unter Dreijährigen emotional ausreichend in Kontakt sein. Das geht einfach nicht bei diesem Personalschlüssel und dauerndem Personalwechsel. Damit wird der Mangel an Zuneigung für die Kleinen zur Alltagserfahrung. Das müsste man dringend, dringend, dringend ändern.”

Ich bin mal aus dem Kindergarten abgehauen. Und wo bin ich hingegangen? Zur Oma. Auch bin ich immer aus dem Hort (1.-4. Klasse) geflüchtet. Dort habe ich gelernt, dass man lügen muss, um seine grundlegensten Bedürfnisse zu erfüllen. Ich habe dann ganz einfach gelogen, dass ich eher heim fahren kann. Und dann bin ich zu meiner Oma gefahren. Kinder spüren, wo sie geliebt werden und wo sie nur betreut / verwahrt werden.

Ich war damals heilfroh, als meine Oma in Frührente ging aus gesundheitlichen Gründen. Dann war ich nur noch da... Liebe kann man nicht ersetzen.

Und bis heute sind mir so Verwahranstalten ein Graus.

Nach Kita und Kindergarten kommt dann die Schule – das nächste defizitäre System, das den Kindern nach Ansicht des Kindheitsforschers Schaden zufügt. Der Umgang mit den Kindern, insbesondere aber auch ihre Benotung könne als Gewalt am Kind verstanden werden.

“Wenn ein Kind eine schlechte Note bekommt, wird sein Selbstwertgefühl beschädigt”, sagte Hüter.

Es fühlt sich gedemütigt und es verliert die weitere Freude am Lernen. Wenn ich bestraft werde für den Versuch, mich zu bilden, dann höre ich irgendwann auf, mit Freude zu lernen.”

Gut, umgekehrt können gute Noten auch echte Anreize setzten und es kann Spaß machen, einfach auch gute Noten zu erreichen. Das mit den Noten habe ich persönlich nie so schlimm gesehen, im Gegenteil, ich war da eher ehrgeizig und habs sportlich gesehen. 

Aber mir ist schon als Kind aufgefallen, dass es ungerecht ist, wenn jemand, der einfach unsportlich ist, dann eine 3 oder 4 bekommt. Was kann er denn dafür, dass er nunmal unsportlich ist? Dito in Musik. Ich konnte nie gut singen, was kann ich denn dafür? Und dann gabs immer ne Note tiefer.. das fand ich schon als Kind ungerecht.

Vielleicht muss man das so machen, dass man schaut, wo sind die Stärken der Kinder und dort wird eben benotet, um sie noch etwas zu motivieren, aber der Rest ist eben Mitmachen.

Dann kann man verschiedene Bereiche anbieten. Und in dem Bereich, wo meine wirklichen Stärken liegen (können auch zwei oder drei oder alle Bereiche sein), da kriege ich dann Noten, auch so als Feedback und Anreiz, und alle anderen Bereiche, wo ich eben nicht gut bin, da kriege ich keine Noten, dafür wieder die, die diesen Bereich als Kompetenzbereiche ausgewählt haben.

Dann behält man einmal die Noten auch als Anreiz, weil, es kann schon Spaß machen, Leistung zu erbringen. Aber eben da, wo man auch wirklich will und wo die Talente liegen (Sprachen, Mathe/ Physik, Biologie/ Geo, Sport, Musische Fächer).

Jäger- und Sammler lernen ja als Kinder auch nicht einfach so, sondern die Belohung ist dann eben das Essen oder das positive Feedback des Stammes.

Also da müsste man mal noch genauer überlegen, was da wirklich Sinn macht, nicht dass man dann irgendwann wieder das Kind mit dem Bade ausschüttet und die die sich anstrengen, einfach weils Spaß macht, werden dann demotiviert.

Aber grundsätzlich gehört das bisherige System schon auf den Prüfstand.

Die Folgen für die Kinder sind dramatisch. Eine Studie der Universität Bielefeld zeigte vor einigen Jahren, dass jedes sechste Kind und jeder fünfte Jugendliche in Deutschland unter deutlichem Stress leiden. Befragt wurden rund 1100 Kinder und Jugendliche sowie 1039 Eltern.

Der wohl bedeutsamste Faktor für kindlichen Stress dürfte eine instrumentelle, auf Leistung und mehr noch auf Erfolg orientierte Erziehungspraxis sein.

Zwei Drittel der Kinder mit hohem Stress litten der Studie zufolge unter körperlichen Symptomen wie Schmerzen oder Schlafstörungen. “Das sind klassische Burnout-Symptome, die für Eltern wichtige Warnsignale sind”, sagte Studienleiter Holger Ziegler.

Ja gut, das Hamsterrad, oder die Megamaschine dreht sich immer schneller. Die Schulden steigen im System immer mehr an, dadurch nimmt der Druck immer mehr zu. Jeder gerät unter Zugzwang, muss immer mehr leisten, Überstunden, das System wird immer mehr verkompliziert, die Behörden zum Teil keine Hilfe, machen den Menschen zusätzlich das Leben schwer, dazu dann noch der ganze Steuerkram ... irgendwann schwillt den Menschen der Kopf. Und das überträgt sich zunehmend immer mehr auf Kinder und Jugendliche.

Hinzu kommen dann noch Gewalt, Mobbing, Aggressionen.

Und schon ist der fertig, der Burn Out Cocktail.

Aber eben auch typisch für nicht lebensbejahende Gesellschaften:

  • „Nichtdestruktiv-aggressive Gesellschaften“ (Rang und Rivalität, Status und Erfolg, zielgerichtete Kindererziehung, reglementierte Umgangsformen, Aggressionsneigung)
  • „Destruktive Gesellschaften“ (strenge Hierarchien, Egoismus, Neid und Misstrauen, Feindseligkeit, ideologisierte Kindererziehung, häufige Aggressionen mit Zerstörungswut und Grausamkeiten)

Dem gegenüber dann die lebensbejahenden Gesellschaften:

„Lebensbejahende Gesellschaften“ (ausgeprägter Gemeinschaftssinn, große soziale Gleichheit, freundliche Kindererziehung, tolerante Sexualmoral, geringe Aggressionsneigung)

Das Problem ist eben, dass man da auch so leicht nicht raus kommt. Weil man ja selber merkt, dass man in dem System wirtschaftlich auch überleben muss und wenn man das auch für seine Kinder will, dann muss man da eben auch Druck machen. Das ist ein Teufelskreis.

Das geht eben wirklich nur, indem man gesamtgesellschaftlich erkennt, dass es so nicht weitergehen kann.

Doch die nächste erschreckende Erkenntnis der Wissenschaftler: Den Eltern ist gar nicht bewusst, dass es ihren Kindern schlecht geht. Neun von zehn, 40 Prozent sind sogar in Sorge, dass sie den Nachwuchs nicht genug fördern.

Na gut, die Angst verschließt einem dann natürlich die Augen. Wenn man selber meint, man kommt im Leben kaum noch zurecht, dann will man ja, dass es den Kindern besser geht, dass sie besser klarkommen. Aber statt das System zu hinterfragen, versucht man, sie eben stärker und intelligenter zu machen. Man treibt das Übel also weiter auf die Spitze, statt sich mal zu fragen, was das Kind wirklich braucht.

Und dann kommen wir auch schnell an den Punkt, wo wir merken: im Grunde können wir die Bedürfniss der Kinder nicht mehr befriedigen! Unmöglich!!

Dazu bräuchte es Zeit, Nähe, Bereitschaft. Wie bei meinen Großeltern, die lebten 1,5km weg im Nachbardorf. Und die hatten Zeit, weil Rentner. Besser gings nicht. Und so entwickeln sich Kinder auch einigermaßen.

Dazu dann Freunde und viel Bewegung.

Wo findet sich das heute noch?

Da müsste man eine ganze Gesellschaftsstruktur ändern...

“Der wohl bedeutsamste Faktor für kindlichen Stress dürfte eine instrumentelle, auf Leistung und mehr noch auf Erfolg orientierte Erziehungspraxis sein”, sagte Ziegler. Dabei spielt vor allem die Leistung in der Schule eine große Rolle.

Was ich hier nicht verstehe: wir sind damals besser ausgebildet mit weniger Stress aus der Schule gekommen. Ich meine, ich kann mich an Schulstress eigentlich nicht erinnern. Und dennoch waren wir nach 10 Jahren Schule rundrum gut ausgebildet. Deutsch, Mathe, Naturwissenschaften.

Wieso haben die heute soviel mehr Stress, aber sind gleichzeitig viel schlechter nach 10 Jahren Schulzeit?

Wie passt das zusammen?

Die meisten Eltern wollen ihre Kinder gerne auf dem Gymnasium sehen. Erbringen die Kinder die erwarteten Leistungen nicht, werden sie mit Förderunterricht zusätzlich belastet. Ein Teufelskreis – denn was leider oft vergessen wird: Kinder brauchen Freizeit. Freie Zeit, die sie zum Spielen nutzen können.

Ich bin ja auf dem Fussballplatz groß geworden. Jeden Tag haben wir dort gespielt. Also Freizeit hatten wir ordentlich. Das brauchts ja auch, um das Gelernte zu verarbeiten und sich auch vom Sitzen zu erholen. Oder wir haben andere Sachen outdoor gemacht.

Diese Zeit fehlt den meisten Kindern heute jedoch. Die Schule geht häufig bis 16 Uhr und danach haben viele noch außerschulische Verpflichtungen, denen sie nachgehen.

Es ist eine bedrückende und traurige Entwicklung.

Nein. Folgerichtig. Es kommt mit der Zeit zu immer Druck im Kessel und das betrifft irgendwann eben ALLE. Und alles wird auf Leistung, auf Erfolg, auf süchtiges Befriedigen des gehackten Dopaminsystem ausgerichtet, dazu kommen Schulen mit vielen Problemschülern, Gewalt, Drogen, Aggressionen, Sprachschwierigkeiten. 

Ich habe mal einen Bericht über die Schlacht um Königsberg gesehen und da meinte ein ehemaliger Soldat: Was wollten wir machen? Vor uns lag der Russe und hinter uns das Kriegsgericht!

Und genau so kommen sich bestimmt viele Schüler mittlerweile vor: vor ihnen die Schule mit entsprechender Gewalt, Aggressionen, überforderten Lehrern, Drogen, dazu Leistungsdruck, Stress und hinter ihnen fordernde und selber gestresste und überforderte Eltern und schlussendlich die Schulbehörde, die schlimmstenfalls mit Arrest droht, sollte man quasi desertieren.

Tja... das hat was von zwei Mühlsteinen.

Kein Wunder, dass sich dann schon Kinder das Leben nehmen, oder es zumindest versuchen:

Bei Grundschulkindern kommen Suizide zwar selten vor, aber doch häufiger, als die meisten Menschen denken. So zeigen Daten des US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) aus dem Jahr 2014, dass die Suizidrate bei Kindern zwischen 5 und 11 Jahren bei 0,17 von 100.000 Personen liegt. Bei den 12- bis 17-Jährigen sterben sogar 5,18 von 100.000 Personen durch Suizid.

(...)

Es gibt verschiedene Gründe dafür, dass Kinder so verzweifeln können, dass sie sich das Leben nehmen wollen. Dazu kann eine schwierige familiäre Situation gehören, schlechte Behandlung durch die Eltern, mangelnde Unterstützung, fehlendes Verständnis und soziale Isolation. Auch eine permanente schulische Überforderung, Versagensängste, schlechte Noten oder Anfeindungen in der Schule können Kinder und Jugendliche in schwere Krisen führen.

(...)

Häufig waren zudem Probleme in der Schule oder andere Krisen kurz vor der Tat. Zudem hatten sowohl bei den 5- bis 11-Jährigen als auch bei den 12- bis 17-Jährigen etwa 30 Prozent vorher über ihre Selbsttötungsabsicht gesprochen.

www.gesundheitsstadt-berlin.de/suizid-bei-kindern-immer-noch-ein-tabu-11063/

Dazu auch passend: netzfrauen.org/2017/05/02/schueler-suizid/

Sprach die Chinesische Regierung 2016 noch von einem Rückgang der Selbstmorde, so musste sie jetzt nach einer aktuellen Umfrage vom Gesundheitsministerium gestehen, dass Selbstmord die häufigste Todesursache junger Chinesen im Alter zwischen 15 und 35 Jahren ist. Es gibt verschiedene Gründe, die aufgezeigt werden, doch auch die chinesischen Bildungseinrichtungen sind ein Teil des Problems. Vermehrt bringen sich junge Menschen wegen des Leitungsdrucks um. Dies haben Interviews von Journalisten ergeben, die zu dem Thema recherchiert hatten.

Man könnte auch zynisch sagen, die waren für das Hamsterrad nicht stark genug... man kann aber auch mal fragen, was genau wir eigentlich noch erreichen wollen, was das ZIEL der Anstregungen, des Wettbewerbs, der Leistung ist.. was soll da am Ende rauskommen? Was ist der Punkt, den es zu erreichen gilt?

Die erste und wichtigste Regel im Leben eines chinesischen Kindes: Bildung. Der Leistungsdruck ist enorm. „Eltern und Lehrer haben ständig ein Auge auf dich“, erklärt Fengjie Jiang, Austauschstudentin aus der Provinz Jiangsu in Mittweida.

Harte Prüfungen müssen bestanden werden, allein um von der Grundschule auf das Gymnasium zu kommen. Nicht anders verhält es sich bei der Zulassung zum Studium. Der Wettbewerb ist hoch – allein in Jiangsu nehmen jährlich mindestens 400 000 Schüler an dieser Prüfung teil. „Ein gutes Studium ist alles in China. Es ermöglicht einen guten Job und somit ein gutes Leben“, sagt Jiang. Sie erhofft sich das von ihrem deutschen Abschluss. Wer in China studiert, braucht eine gute Kondition – vor allem psychisch. Die Gründe liegen nicht nur im Leistungsdruck, sondern vor allem auch in der Erziehung. Durch die Ein-Kind-Politik werden Jugendliche zwar in Schule und Ausbildung in jeder Hinsicht von den Eltern unterstützt, aber nicht auf eventuelle zwischenmenschliche Probleme vorbereitet: Streit mit Kommilitonen, keine Freunde, schlechtere Noten als andere. Quelle die-novum.de

Also wenn man sich mal mit einem Thema beschäftigt und dann googelt, erschrickt man. Da tun sich echt Abgründe auf. Ich meine: Selbstmorde und versuchte Selbstmorde nur wegen einer beschissenen Schule? Also bitte!

Wie krank muss das alles schon sein, wenn es nun immer mehr Opfer fordert?

Aber ich schrieb ja kürzlich: Kinderopferungen sind wieder in und die neuen Götter sind grausam. Sie kennen kein Halten, kein Erbarmen.

Reich nennt es den Christusmord.

Irgendwas läuft hier gehörig schief. Und wie immer muss man damit rechnen, dass es noch schlimmer wird. Klar, man erkennt schon die Probleme und kippt dann Antidepressiva in die Gesellschaft, damit die noch etwas länger funktionieren im Hamsterrad. Aber das ist auch nur biochemischer Symptompfusch und greift die Ursache der Probleme nicht auf.

Und diese Ursache ist bis jetzt in voller Aktion.

Im Grunde herrscht der Wahnsinn... zu was das alles?

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