Würstchen

Liebes Tagebuch. Heute war schon wieder so ein trübes Wetter und dann habe ich noch von Sonnenaufgang bis nach Sonnenuntergang im Büro gehockt. Ich habe Fluchtimpulse!!! Winter ist ja nicht so schlimm, wenn man wenigstens etwas draussen sein kann, aber so ist man selbst von dem letzten bisschen Sonnenlicht abgeschirmt. Das kann nicht gesund sein und ich merke auch, wie es mich langsam aber sicher nervt.

Ich sitze viel zu viel vor dem PC und träume von eine Reise in den Süden. Also mir kann wer sagen was er will, aber auch dieses stundenlange, ja teilweise ausschließliche Arbeiten am PC ist doch krank. Man entfremdet sich der Natur ja immer mehr. Man muss doch den Wind und den Regen zumindest ein paar Stunden am Tag auf der Haut spüren. Sonst fühlt man sich ja wie eingesperrt. Und immer dieses Kunstlicht... es ging jetzt mal zwei Tage, da wir Sonntag eine gute Runde im Sonnenlicht gedreht haben. Das hält aber nicht lange vor. Leider. Wie schön war da meine Terrasse in Österreich oder die bei meinen Eltern...da kann man auch im Winter mal draussen Sport machen! Sowas ist doch ganz wichtig. *seufz* So, genug gejammert. (Jammern - Ok, check!)

Heute habe ich mal wieder meine Zähne untersucht. Ich habe ja auch einen Zahnarztspiegel und eine Sonde. Habe nichts auffälliges gefunden, was mich als Hypochonder natürlich nicht überzeugt! LOL... So ich muss ins Bett. Damit ich morgen wieder fit bin für den Tag im Büro (Mann, was war ich früher für ein Räuber, Schulschänzer, Rumtreiber, Abenteurer und Draufgänger - jetzt bin ich nur noch ein angepasstes Würstchen! :-D).

Aber schon krass. Ich habe wirklich grade das Gefühl, nirgends richtig dazuzupassen oder dazuzugehören. Im Job, bei meinen Eltern, bei Freunden. Ich war ja ein paarmal zu den Rawfood- Rainbow-Gaterings. Mit Welcome home wurde ich gegrüßt. Ich fühlte mich nirgends weniger zuhause. Diese Mentalität war mir ganz fremd. Und so viele Sachen, wo ich schon war und auch solche wo ich gerne mal hin möchte: immer wieder sagte und sagt mir mein Gefühl, dass es auf Dauer nicht passt. Ja, wo aber ist denn nun mein Platz? Meine Heimat? Da wo das Herz aufhört rastlos zu sein. Bis heute hatte ich das nur in Gesellschaft einer Freundin verspürt. Da hatte ich mich wirklich irgendwie erfüllt und zuhause gefühlt. Ist das nicht kurios?

Wieso bin ich nicht da geblieben? Na weil das mein Charakter ist: Bis heute werde ich getrieben von der Neugier, was hinter dem Horizont ist. Seit ich denken kann, hat es mich fasziniert, aufzubrechen. Neues zu entdecken. Und so muss ich eben immer wieder mal alleine los und sei es nur in Träumen und Gedanken. Aber ich glaube, so langsam spüre ich, wo ich hingehöre. Na schauen wir mal!

Oh Mann, wie wundervoll diese Musik ist. Das ist Roadtrip-Musik. Sachen ins Auto packen und los gehts! Immer der Sonne entgegen...Was ist da hinterm Horizont? :-)