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Zum Zustand dieses Landes - was Politisches.
02.09.2019 12:21Es ist so schlimm.
Gestern hat ja nun die AfD im Osten ziemliche Gewinne verbuchen können. Heute nun sagt der CDU-Chef in Dresden: "Das freundliche Sachsen hat gewonnen!".
Die merken es einfach nicht. Sie merken nicht, dass sie es sind, die dieses Land bis auf die Knochen gespalten haben mit genau solchen Aussagen.
Ich habe mir dann mal die Pressekonferenz der AFD angesschaut, einfach auch um mal die Fragen der Medien zu hören. Und auch da sieht man, wie sehr die Spaltung vorangeschritten ist. Ich habe das auf N-TV geschaut und ein Journalist kam dann mit irgendeiner rechten Vergangenheit des Brandenburger AfD-Manns. Der hat das dann sehr gut gekonntert und gleichzeitig sehr gut auf die wirklichen Absichten und die mediale Manipulation hingewiesen (Narrativ setzten, also eine Geschichte erzählen. Das ist wichtig zu verstehen, weil wir im Grunde alles als Geschichten und Märchen speichern und wiedergeben.)
Und just wo der so richtig aufklärend die Manipulation aufdeckt, blendet sich n-tv aus.
Die merken es einfach auch nicht.
In den kommenden Tagen wird man nun wieder massiv gegen den Osten schreiben, es wird wohl von Böhmermann bis Maischberger, von Lanz bis irgendwelche Presseclubs geschaut werden, wie man das nun irgendwie grade zieht, die einen werden boshaft die AfD Wähler bashen, die anderen werden sagen, man müsse mehr mit den Menschen reden. Dabei meint man aber nicht, dass man mit ihnen auf Augenhöhe diskutiert, sondern im Grunde meint man nur, dass man die verirrten Schäfchen irgendwie wieder zum rechten Glauben bekehrt.
Die merken aber auch nicht, dass sie selbst, die Medien, kaputt sind. Beyong repair. Charakterlich und auch handwerklich mittlerweile so durchideologisiert, dass es da keine Heilung mehr gibt. Deswegen sprießen und gedeihen ja die ganzen Alternativmedien im Netz. Von KenFM bis ... was weiß ich, wie die alle heißen.
Im Grunde geht es um verschiedene Konzepte. Die einen waren an der Macht und schufen die Globalisierung, den Menschen, der überall und immer leistungsbereit ist, Diversität, gemischte Gesellschaften, Frauenquoten, Schwule-Lesben-Trallala, den EU-Superstaat mit enormen Demokratiedefizit. Die anderen musste dem hilflos zuschauen. Heimat, Traditionen und gute Bildung waren out, von gestern.
Das hat dann zu immensen Verwerfungen geführt. Warum? Weil die treibende Kraft der Globalisierung die Gier und die Ideologie war. Man hat das Menschliche einfach negiert. Aus den Verwerfungen heraus haben sich nun sehr konservative, traditionelle, nationalistische und völkische Bewegungen gebildet. Überall mittlerweile. Von Finnland bis Italien, von Russland bis Frankreich. Überall gibt es nun diese Bewegungen, die auch zunehmend an Kraft gewinnen.
There is also the so-called liberal idea, which has outlived its purpose. Our Western partners have admitted that some elements of the liberal idea, such as multiculturalism, are no longer tenable.
When the migration problem came to a head, many people admitted that the policy of multiculturalism is not effective and that the interests of the core population should be considered. Although those who have run into difficulties because of political problems in their home countries need our assistance as well. That is great, but what about the interests of their own population when the number of migrants heading to Western Europe is not just a handful of people but thousands or hundreds of thousands?
...
So, the liberal idea has become obsolete. It has come into conflict with the interests of the overwhelming majority of the population. Or take the traditional values. I am not trying to insult anyone, because we have been condemned for our alleged homophobia as it is. But we have no problems with LGBT persons. God forbid, let them live as they wish. But some things do appear excessive to us.
Putin bringt es hier treffend auf den Punkt. Man kann keine Politik gegen die Mehrheit der Bevölkerung machen. Und in allen ehemaligen Ostblockländern, die ja alle nun schon tiefe Einschnitte verkraften mussten, wehrt man sich besonders gegen diese neueren massiven Veränderungen.
Aber eben nicht nur da.
Was bleibt?
Das Land ist weiterhin gespalten. Es gibt keine wirkliche integrative Kraft. Der Spaltpilz Merkel ist weiterhin im Amt. Unangefochten, wohlgemerkt.
Nun stehen sich zwei Ansätze dimetral gegenüber. Man hat auf der links-liberalen Seite einfach das Gefühl für die Menschen verloren, man ist unvernünftig und maßlos, ideologisiert und im Grunde auch hasserfüllt vorgegangen und hat somit eben seinen nun sehr konservativen Widerstand hervorgerufen.
Persönlich habe ich das immer bedauert, da ich selber auch eher grün-liberal-links eingestellt bin, aber ich habe das in vielen Forendiskussionen bei Telepolis gemerkt: man konnte einfach über Probleme, die sich eben durch diese unbegrenzte (!!!) (Wirtschafts) Liberalität und dem "Gutmenschentum" ergaben, nicht ansprechen. Schon war man Nazi. Gleiches widerfuhr ja der Sahra Wagenknecht und dem Palmer aus Tübingen, die hier einfach realistischer waren.
Man hat hier eine echte Entkopplung von der Realität bemerkt. Und einen massiven und auch hasserfüllten Widerstand gegen alles, was irgendwie mit der Realität in in Verbindung stand.
Ja, und irgendwann merkt man dann: das wird nichts mehr. Zu abgehoben, zu ideologisiert, zu sehr in der Traumwelt gefangen. Und alle, denen es so ging, die also auf einer vernünftigen und rationalen Ebene diskutiert haben und merkten, dass man den Gegenüber einfach nicht mehr erreicht, haben dann eben AfD gewählt.
Das ist eine ZWINGEND LOGISCHE Konsequenz aus dieser Ideologisierung.
Und im Osten war man da nur schneller bereit zu diesem Schritt.
Im Westen träumt man noch.
Da herrscht ja noch der große Reichtum und die Überzeugung, dass man a.) auf der Gewinnerseite der Geschichte ist und b.) es ewig so weiter geht.
Es fehlt da einfach die einschneidende Erfahrung des Zusammenbruchs, der "Wende" im Leben.
Man ist in Freiheit und Wohlstand aufgewachsen und merkt gar nicht, wie das Land zunehmend DDRifiziert wird und wie groß mittlerweile die Fallhöhe geworden ist.
Im Grunde ist hier wieder der Maaz zu nennen, der ja wie kein zweiter nicht nur das Problem analysiert hat, sondern eben auch Lösungsansätze bringt.
Was sehen wir denn? Ein Land, eine Gemeinschaft, eine Gruppe, die in sich massiv gespalten ist. Mit Scharfmachern auf beiden Seiten, mit einer Mehrheit, die die Kritik, die sich nun formiert, einfach nicht wahr haben will und diese abwehrt. Was das Problem nur vergrößert.
Stigmatisierungen, Hass auf die Omegas, das Schmuddelkindersyndrom.
Man sieht das aber mittlerweile in der ganzen westlichen Welt, wie diese Gegenbewegungen an Fahrt aufnehmen. Von Trump in den USA bis eben diese national-konservativen Kräfte in Europa. Das nun Deutschand mit seiner Vergangenheit auch wieder vermehrt rechts-konservativ wählt, zeigt nun einfach auch die Stärke dieser Bewegung.
Und warum? Man hat einfach den Menschen vergessen!
Und die schaffen sich jetzt eben auf diese Art und Weise Gehör. Muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: der CDU-Mann in Sachsen wurde ja gelobt, weil er so einen engagierten Wahlkampf gemacht hat, weil er rausging und mit den Menschen geredet hat. Also es brauchte erst eine extrem starke AfD, die den nun dazu animierte, wirklich mal ERNSTHAFT mit den Menschen im Land zu reden. Ich fand das entlarvend.
Grüne und Linke sind an ihren Ideologien eingegangen im Osten.
Was bleibt?
Es fehlt jetzt an einer großen heilenden, integrativen Kraft im Land. Idealerweise an der Spitze in Form des Bundespräsidenten. Hier haben wir aber einen linksextremen Spinner hocken, der auch nur durch Kungelei zu diesen Posten kam und die Situation noch verschärft.
Klartext: Es fehlt einfach ein Hans Joachim Maaz als Bundespräsident, oder an sehr prominenter Stelle, der da wirklich integrativ und heilend wirken würde.
Na ja, aber weil sowas ja immer auch alle Seiten irgendwie schwächt, weil man ja erstmal etwas presigeben muss, gibt es kein Interesse an solch einer integrativen Persönlichkeit.
Dieses Land, dieses Europa und diese Welt hat Heilung aber sehr dringend nötig. Leider sehen wir nun nur noch mehr Spaltung, noch mehr Spannungen.
Und die AfD ist ein Symptom dieser Krankheit. Die juckende Wunde, das schmerzende Knie, der Kopfschmerz, der nicht verschwindet. Man will es weg haben, will, dass es aufhört, will den eingeschlagenen Weg, das falsche Leben, Wachstum, Gier, Sucht, weiterführen. Man verleugnet den Schmerz, nimmt Tabletten, redet sich was ein, dass es besser wird... aber man will auf keinen Fall das falsche Leben aufgeben.
Also wird der Schmerz noch heftiger, das Jucken noch schlimmer, das Knie noch dicker.
Wir stecken mitten drin im Bewusstwerdungs- und Heilungsprozess. Aber es tut weh. Weil wir noch nicht zur Einsicht fähig sind.
Schauen wir mal... das kann alles noch lustig werden.
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