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07.11.2014 21:24

Freitag

So, Woche wieder rum! Hab mich grade richtig etwas erschrocken, als ich geschaut habe, wann ich hier den letzten Eintrag gemacht habe. Ansonsten war ich zweimal zum Sport gewesen, einiges an Stress auf der Arbeit gehabt und ein unmoralisches Angebot erhalten. Wo ich immer noch nicht weiß, ob ich drüber lachen, oder mich beleidigt in die Ecke setzen soll. Ansonsten läuft alles so dahin. Mit einem Silvesterteffen wird es wohl nichts werden. Ich mag kein Treffen machen, wo ich die Unterkunft nicht vorher mal angeschaut habe und mich mit dem Betreiber auch mal in die Augen geschaut habe. Ich werde aber Ostern 2014 ein Treffen machen. Und zwar hier: www.oekodomaene.de/. Jeder der kommen mag, kann sich bei mir unter rohestreffen@gmail.com anmelden. Es gibt sogar schon ein paar Anmeldungen!

Wir müssen nur mal sehen, wie wir das mit der Versorgung machen. Aber bis dahin ist es ja noch etwas! :-P

Ansonsten bin ich recht überzeugt von meiner Küchenraspel. Dadurch, so mein Eindruck, wird das Gemüse noch besser verdaulich. Gleichzeitig hat man aber nicht die Völleeffekte wie beispielweise bei Säften. Da konnte ich mich immer hemmlungslos vollsaufen. Jetzt höre ich einfach auf, wenn ich satt bin. Finde ich sehr spannend, solche Experimente. Und irgendwo ist es auch für das Auge schöner. Wenn man sich viele Gemüse mal anschaut, dann wirken die im Vergleich zu Früchten nicht so hübsch. Aber wenn ich die dann reibe, strahlen sie in allen Farben. LOL.

Ansonsten mache ich grade Keimproben für verschiedene Anbieter von Sonnenblumenkernen. Da hatte ich nämlich letztens echt Lust drauf und Orkos hat keine frischen von 2014. Ich mag aber keine Jahre alten Produkte mehr bestellen. Ich werde dann über die Ergebnisse berichten.

Sehr interessant finde ich immer die Kolumnen von Sascha Lobo auf Spiegel online. Und offensichtlich wird Diabetes zu einem immer größeren Problem. Und natürlich versucht man es "medizinisch" zu lösen. Impfungen, Medikamente, Operationen. Ich zweifle, dass dies der richtige Weg ist. Grundsätzlich zeichnet sich hier ein eher düsteres Bild der Gesellschaft. Neulich hab ich einen jungen Mann beim Sport getroffen, der sich auch spritzen musste. Der hatte Diabetes Typ I. Anscheinend war er da auch der erste in der Familie. Ich hab ihm dann das Buch von Weston Price empfohlen. Mittlerweile tue ich mich da leichter als mit Rohkostbüchern. Wenn wer Rohkost anfängt, dann ist das ja ein unglaublich einschneidener Schritt, der so ziemlich alles durcheinander wirbelt. Dazu braucht es eigentlich Begleitung und Hilfe, die ich aber schon alleine aus organisatorischen Gründen nicht geben kann. Also jemanden quasi ein Rohkostbuch zu empfehlen und dann alleine rumwurschteln zu lassen, kann für den Betreffenden ja vollkommen in die Hose gehen. 

Und dann ist das Experiment Rohkost auch oft schneller zuende, als es dauerte. Und da ist es aus meiner Sicht besser, da erstmal mit Weston Price zu arbeiten. Wer dann weitergehen will, informiert sich da eh im Netz.

So, aber heute ist ja Freitag und da kann man ruhig etwas Partymucke einlegen! Hab eine absolut geniale Scheibe auf You Tube entdeckt. Aber hört einfach selber!

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02.11.2014 17:24

Zitat

“Sexualverdrängung, biologische Steifheit, Moralisterei und Asketentum sind nicht auf bestimmte Klassen oder Bevölkerungsschichten beschränkt. Sie finden sich überall. Ich weiß von Priestern, die die Unterscheidung von natürlichem und unnatürlichem Geschlechtsleben begrüßen [...]; und ich weiß von anderen Priestern, die in der Aufhellung und praktischen Verwirklichung des kindlichen und jugendlichen Geschlechtslebens eine Gefahr für die Existenz der Kirche erblicken und daher scharfe Maßnahmen ergreifen. Lob und Hass beriefen sich jeweils auf dieselbe Ideologie. Man sah den Liberalismus und die Demokratie ebenso gefährdet wie die Diktatur des Proletariats oder die Ehre des Sozialismus oder die Ehre der deutschen Frau.
In Wirklichkeit ist durch die Aufhellung der Funktion des Lebendigen nur eine Haltung und nur eine Art gesellschaftlicher und moralischer Regelung bedroht:

das autoritär-diktatorische Regime jeder Sorte, das durch Zwangsmoral und Zwangsarbeit die spontane Anständigkeit und die natürliche Selbstregelung der Lebenskräfte zu vernichten sucht.”

Wilhelm Reich. Immer wieder lesenswert. Es ist leider so, dass die meisten Menschen mit Sex einfach riesige Probleme haben. Das es da extreme Blockaden im Körper und im Denken gibt, die das lustvolle Strömen behindern. Es ist zum Teil regelrecht grotesk, wie sowas Schönes so verkompliziert wird. Oder unterdrückt, oder schmutzig geredet. 

Leider muss man, um selber wieder gesund zu werden, auch durch diese ganzen "Entgiftungen" gehen. Sich von diesen Blockaden befreien. Und das kann mitunter auch unangenehm sein und heftige Gefühle auslösen. Aber der "Lohn" sind eben echte Lebensfreude und eine genussvolle Sexualität. 

Ich glaube ich werde auch genau deswegen kein Wähler der "bürgerlichen" Parteien mehr. Mir kommen die immer bigot vor. Und den größten Bock hat ja damals der CSU-Chef Seehofer geschossen, als der seine Freundin, die er in Berlin hatte, schwängerte und dann per Telefon Schluß gemacht hat. Aber so läufts in der heuchlerischen Welt. Vorne wird auf heile Welt gemacht und in den Hinterzimmern wird gevögelt. Vorne werden die Menschenrechte verteidigt, aber hinten werden die tödlichsten Waffen an schlimmste Regime geliefert. Oder der Sexskandal damals von Bill Clinton. Was wurde sich darüber erregt (sic!!!). 

Hier offenbart sich wirklich eine aus meiner Sicht unhaltbare und eigentlich unertägliche Doppelmoral. Wie gesagt, da wird auf heile Familie gemacht und im Grunde leugnet man, dass die Menschen eben Bonobos im Herzen sind und sich diese Triebe eben nicht in ein Gefängnis sperren lassen. Hier wäre wirklich etwas mehr Ehrlichkeit angebracht. Sollen sie doch dazu stehen: "Ja, es hat gefunkt, wir haben uns verliebt, ich fand ihren Arsch genial.. so what?!! Hier Polenz, du weisst doch genau, was ich meine, Du hast doch auch schon geschaut! Und Du auch Gabriel, und wenn Du nicht so voll gef***** wärst, hättest du auch Chancen gehabt." Aber was kriegen wir in solchen Fällen serviert?

Vielleicht geht es ja dem ein oder anderen auch so, aber ich bin ein Mensch, der sich recht schnell langweilt. Oder der von etwas recht schnell gelangweilt wird. Anderseits finde ich dann wieder Dinge, die passen, sehr erfreulich und ich bin hochbegeistert. Ein kleines Beispiel: man stelle sich mal den Seehofer vor und er hätte Folgendes gemacht: er wäre mit den zwei Frauen zusammengezogen oder hätte eine ähnliche Lösung gefunden. Sie hätten, unwahrscheinlich, aber spinnen wir einfach mal, es geschafft, eine liebevolle kleine Gemeinschaft zu gründen. Die Verletzungen auszuheilen und die egoistischen Ziele loslassen ("mein Mann") und dann gäbe es eben eine Lösung, wo alle irgendwie glücklich bei sind. Das wäre mal was!! Ein Konservativer, der mal nicht dem lust- und liebesverneinenden Konservativismus huldigt, sondern mal neue Wege geht. "Hier ihr ganzen Heuchler, ich liebe beide und ihr könnt mich."

Was für ein Signal! Und man stelle sich vor, das würde klappen und alle wären glücklich. Die beiden Frauen freunden sich an, kümmern sich um die Kids, der Horst liebt eh beide, beide lieben ihn, irgendwann ist die zweite Frau voller Dankbarkeit für die erste Frau, weil sie die Liebe nicht zerstört. 

So ist es ja nicht gekommen. Sondern es war vorhersehbar, was passierte ("Horst, mit dem Flitchen machst du Schluß, oder ich zieh aus und nehm die Kinder mit und deine politische Karriere koanst dann a vergessen" - Zack --- Horstls Eier ziehen sich in den Bauch zurück) und was auch immer wieder passieren wird: und ist es nicht total langweilig, wenn etwas vorhersehbar ist? Wäre es nicht viel spannender, wenn uns mal jemand überraschen würde? "Da, schauts her, so kanns auch gehen!" - aber da hätten die Blöd wahrscheinlich den Untergang des Abendlandes erklärt. Aber ist nicht die Liebe das Wichtigste überhaupt? Wie wunderbar müssen die Menschen vor dem Zeitalter der Sexualunterdrückung gelebt haben. So aber haben wir damals eine Landesvater erlebt, der der Jugend folgendes Beispiel gab: fremdgehen, schwängern und dann abhauen und per Telefon Schluss machen. Ist das nun armselig, oder was?

Wie gesagt, mich begeistern Sachen, die ungewöhnlich sind und wo man gleichzeitig das Gefühl hat, dass es in die richtige Richtung geht.

Heute war ich mal wieder auf einem Rohkostblog, den ich zufällig im Netz fand. Zuerst bin ich da auch immer Feuer und Flamme, dass jemand da auch roh lebt. Dann lese ich und lese und lese noch etwas und dann: "essen auch mal was anderes...nicht sklavisch...nicht dogmatisch...usw usw...." und dann verfliegt meine Begeisterung immer wieder recht schnell. Ich finde das alles absolut OK, aber es bringt mich einfach nicht in Wallung! Wahrscheinlich ist es sogar ein viel besserer Weg als meiner. Aber ich kann mir nicht helfen, ich finde es unheimlich energetisierend, echte Gleichgesinnte zu treffen. Menschen, die sich nicht mit weniger begnügen als im Herzen auch nach den Sternen zu greifen. Die die Probleme angehen und auch lösen können. Die scheitern, aufstehen und es wieder anpacken, die sich nicht in Rechtfertigungen ergehen, sondern es leben.

Für mich ist die Rohkost grade ein Quell echter Lebensfreude! Und das mit mehrheitlich Produkten, die ja recht "unsexy" sind wie Rotkohl, Weißkohl, Knollenensellerie, Süßkartoffeln, Petersilienwurzeln, Tomaten, Gurken, Rucola, Steckrübe, Pilze, Haselnüsse, Fisch, Wildschwein und Rind. Und das nicht mal immer strikt instinktiv, sondern eben auch mal geraspelt und gemixt und dennoch bin ich so ausgeglichen wie selten.

Zeit für etwas Schönes:

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01.11.2014 22:00

Samstag

Woher kommt eigentlich die Gier? Diese Frage muss man sich angesichts solcher Beiträge ja wirklich mal stellen:

Woher kommt das, dass selbst riesige Gewinne nicht ausreichen und man immer wieder Tricks und Kniffe erfindet, um noch mehr zu scheffeln.

Es gab natürlich einige Theorien, auch aus dem Blickwinkel der Rohkost. Tatsächlich kann man denken, dass, wenn ich satt und zufrieden bin, ich auch nicht gierig werde. Und das macht auch Sinn. Für Menschen, die auf allen Ebenen zufrieden und ausgeglichen sind, ist Gier schwer vorstellbar. Man würde es wohl schnell als das erkennen, was es ist: ein krankhafter Wesenszug. Aber wieso sind dann die Konzerne, die Banker usw so gierig?

Ich glaube, dass es auch viel mit einem sportlichen Ehrgeiz zu tun hat. Wieviel schaffe ich noch? Wieviel geht noch? Wieviel mehr kann ich scheffeln? Und hier wird es einfach auch deutlich, dass man als Gesellschaft solchen Trieben durchaus eine Grenze setzten muss. Sonst wird man über alle Maßen verarscht.

Was sind eigentlich Steuern? Na gut, im Grunde ist es die Gemeinschaftskasse. Aus der eben alle Aufgaben der Gemeinschaft bezahlt werden. Und ich glaube, es ist nur legitim, dass die, die viel haben, auch etwas mehr in die Gemeinschaftskasse legen. Im Grunde sollte das auch Ehrensache sein. Aber ich glaube, auch hier fehlt es wieder zu der lebendigen Verbindung zum Herzen. Jeder, der sich da mit Tricks und Kniffen aus der Verantwortung stiehlt, wird ja nicht mit Genuss belohnt, sondern mit einem unguten Gefühl. Im Inneren weiß man ja, was richtig oder falsch ist, ausser man hat wirklich schon krankhafte Wesenszüge. Ja, das Ego wird aufgeblasen. (Übrigens war es auch das, was die Kampfkünste gelehrt haben: selbst wenn man seinen Gegner besiegt, ist es eine Niederlage, weil zu meist das Ego aufgebläht wird.)

Ich hab das auf den Rainbows auch gesehen: man gibt eben etwas in den Magic Hut und fertig. Und wenn ich grade mal etwas mehr hatte, na dann legt man etwas mehr rein. Und man kann ja durchaus mitbestimmen, für was man das Geld verwendet.

Leider funktioniert das alles nicht mehr so richtig in unserem Land. Zu den Ursachen der Gier findet sich hier eine recht informative Erklärung: www.brn-ag.de/25288 sehr hörenswert!

Im Grunde deckt es sich auch mit meiner Erkenntnis, dass dieser Gier ein Mangel zugrunde liegt. Ich persönlich sehe den Kapitalismus mittlerweile als eine sehr große Gefahr. Er wirkt auf mich sehr zerstörerisch. Die Natur wird sehr beansprucht, ganze Kulturen verschwinden innerhalb kürzester Zeit. Die Gier, ja eigentlich eine krankhafte Neigung, wird belohnt, Familien brechen auseinander, es kommt immer wieder zu erheblichen Krisen, die Aufmerksamkeit der Menschen wird zu sehr auf das Materielle gelenkt, statt auf Gemeinschaft und Erfüllung im Solarplexus. Selbst der Mensch an sich wird zerstört. Erst waren es die ganzen Berufskrankheiten, als die Leute noch im Dreck gearbeitet haben, jetzt sind es Burn-out und Depressionen.

Das alles sind Zeichen, dass unsere derzeitige Form des Wirtschaftens zwar unsere materiellen Bedürfnisse im Übermaß erfüllt, es aber anscheinend eine innere Leere gibt, weil eben Gemeinschaft fehlt, und eben diese spirituelle Erfüllung im Solarplexus. Es gibt jetzt wieder einen Skype - Chat und da spürt man schon wieder dieses Gefühl im Herzen, dass da noch andere mit offenem Geist sind. Das ist ganz wichtig und eigentlich der wahre Antrieb, roh zu leben. Man kann sich nur vage vorstellen, wie Menschen sich in den liebevollen Gemeinschaften früher, vor der Ausbreitung der Gewalt, gefühlt haben.

Man muss einfach mal die Frage stellen: verschwenden wir unser Leben? 

Ich persönlich habe kein Interesse, mich zu verschulden, ein guter Konsument zu sein, mich selber klein zu machen. Ich will das nicht. Oft kommt in mir so die Energie hoch. Ich bin begeistert, oder will mich ausdrücken, werde emotional bei einigen Themen, und merke dann dieses Unverständnis bei anderen. Oft denke ich: da ist kein Feuer mehr. Da wird das Leben dahingelebt. Man hat aufgegeben.

Ich meine, dieser Blog hier ist doch auch irgendwo der Versuch, den Menschen etwas näher zu bringen. Wir sind hier auf dieser Welt, um ERFÜLLUNG zu finden. Nicht um abzustumpfen und dahinzuleben. In einer Art Pseudo-Zufriedenheit, weil man einen Job hat, ein Auto, einen Breitbandfernseher und einen Urlaub an der türkischen Reviera. Wenn mich jetzt mal einer fragen würde, ob ich zufrieden bin: natürlich nicht! Solange es so vielen Menschen nicht gut geht, solange es so viele Probleme gibt, wie kann es mir da wirklich gut gehen? Das wäre ja egoistisch. Wenn man sich für einen spirituellen Weg entscheidet, heisst das mitfühlend und mitmenschlich zu werden. Das Handeln entspringt dann diesem Mit-Gefühl. Ich möchte die Welt nicht ändern, damit ich mein Ego aufblase, sondern damit andere Menschen auch so glücklich sein können, wie ich es oft bin. Alleine glücklich sein macht nur den halben Spaß! Das sollten sich mal die ganzen Reichen merken: alleine reich sein ist unmenschlich. Erst wenn es der Gruppe, der Gemeinschaft gut geht, bekommt man selber auch die Energie die einen selber erfüllt. Und das kann man eben nicht kaufen. Und das ist auch gut so.

Und hier ist jetzt das Tragische: statt das die Eliten hier mit einem positiven Beispiel vorangehen, schotten sie sich immer mehr ab.  Das ist eigentlich Armut. Jetzt trommeln sie wieder, um sich aus der Gemeinschaftskasse zu bedienen indem man Aufrüsten will. Da wird ein anderes Land mittels der Medien zum Feindbild gemacht, um an die Gelder aus der Gemeinschaftskasse zu kommen.

Mal gut, dass es noch erfüllende Musik gibt! Der Bob Marley war ja auch irgendwo ein friedvoller Krieger!

P.S. hier noch ein Link zu einer informativen Seite, die die Mainstreammedien etws kritisch beäugt. Ich mag zwar den Tonfall nicht immer, grundsätzlich muss man aber schon bewundern, wie sich Leute hier einsetzen: propagandaschau.wordpress.com/

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31.10.2014 09:34

Haselnüsse, Wildschwein und Gemüse

So, liebe Freunde, hier ist ja heute Feiertag und da ich jetzt Mitglied nicht nur in einer Bio-Einkaufsgemeinschaft bin, sondern auch im örtlichen Videoclub, ist heute mal ganz relaxtes DVD-Schauen angesagt. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich es sehr entspannend finde, Filme zu schauen. Nur darfs halt nicht ein zu großer Mist sein. Andererseits mag ich auch keine Filme, die mir anschließend schwer auf dem Gemüt lasten. Und so hab ich mich also gestern dort angemeldet, und gleich einen recht guten Sience Fiction Film mit Tom Cruise geschaut. Edge of Tomorrow. War nette Unterhaltung...

Der Tom Cruise ist ja auch im Jahr des Tigers geboren. Tiger sind ja oft im Showgeschäft erfolgreich oder werden Revolutionäre. LOL geboren.am/tierzeichen/Tiger

Als ich gestern über den Markt lief um wieder mal Wildschwein zu erbeuten, kam ich auch an einem Stand vorbei, wo es Walnüsse und Haselnüsse gibt. Es ist ein polnisches Pärchen, dass hier diese Produkte verkauft. Die Walnüsse hatte ich vor einiger zeit schonmal ausgetestet und für sehr gut befunden. Im Grunde waren das einfach frisch gesammelte Nüsse. Gestern hab ich dann eine Haselnuss vor Ort probiert und auch da merkte man sofort, dass die ganz frisch waren. Und auch nicht getrocknet. Ich hab dann gleich 8,5 kg für 29€ gekauft. Das sind also 3,40€ das Kilo. Das war ein sehr faires Angebot. An Wildschwein gab es Schulter und Kamm. Ich hab gestern abend gleich über ein Kilo gegessen. Etwas später dann noch eine Schüssel Gemüsemix und so war ich doch sehr zufrieden.

Was mich immer wieder verwundert, auch wenn ich grade viel gemixt esse und meine Küchenreibe benutze, ist meine Verdauung so gut wie selten zuvor. Ich kann mir denken, dass durch das Reiben und anschliessende Kauen eben wirklich alles gut aufgeschlossen wird und es dann gut verdaut wird. Der Toilettenbesuch ist so natürlich sehr angenehm! LOL Auf alle Fälle ist es mal wieder eine lustige Sache. Ich mag das ja, auch im Alltäglichen immer wieder versteckte Seite zu entdecken. Und das hab ich so bisher noch nicht ausprobiert und bisher bin ich ganz positiv überrascht.

Aber mal was anderes: was ich bis heute nie so richtig verstehen konnte und wo ich mich als Mann für meine männlichen Mitmenschen auch oft wirklich schäme, ist sowas: www.youtube.com/watch?v=b1XGPvbWn0A. Und sowas dann: www.spiegel.de/video/shoshana-roberts-morddrohungen-wegen-belaestigungsvideo-video-1532200.html. Ich glaube, man(n) darf sich da als Mann einfach nicht selber herabwürdigen und sich einer Frau auf belästigende Weise nähern. Leider hab ich das auch schon bei ein paar alten Instinctos aus Frankreich erlebt, die man einfach nur noch als geile Böcke bezeichnen konnte. Ich hasse sowas. Ganz einfach, weil es respektlos und unverschämt ist. Ich hab es auch früher als Jugendlicher schon gehasst, wenn Typen Frauen begrapscht oder bedrängt haben. Ekelhaft. Man spürt das doch, wenn sich eine Frau unwohl fühlt. Einmal, noch lange vor meiner Rohkostzeit, war ich in einer kleinen Disco. Da waren zwei Mädels und plötzlich kam da ein Typ und hat die ganz frech angegrapscht. Den Mädels war das natürlich sehr unangenehm. Und der Typ kam sich wunder wie cool vor. Dabei hatte er wirklich Glück, denn ich hatte den Impuls hinzugehen und ihm so unvermittelt, wie er da agiert hat, eine rein zu hauen. Ich war kurz davor. Einzig die Vernunft und das Gefühl, dass es auch falsch wäre, haben mich zurückgehalten. Aber ich finde, so sollte man sich weiblichen MITMENSCHEN einfach nicht nähern.

Es fehlt aber einfach auch an Bildung und Intelligenz, vor allem auch emotionaler Intelligenz. Das merkt man ja immer wieder ganz deutlich. Und es fehlt auch die lebendige Verbindung zu seinem eigenen Inneren. Zur inneren Stimme, zur eigenen Gefühlswelt. Ich glaube kaum, dass das "Göttliche", das ja in jedem Menschen ist, so agieren würde. So agiert die übersteigerte Sexualität. So agiert man, wenn man seine eigenen dunklen Seiten nicht erkennt und beherrscht. So agiert man, wenn man geil ist. Und diese Geilheit ist herabwürdigend für alle und hat nichts mit dem eigentlichen Sinn von Sexualität zu tun, nämlich Energie zu schöpfen. Sexualität die von der Liebe entkoppelt ist, läuft Amok und ist zerstörerisch. Es braucht diese lebendige Verbindung zur Liebe, um die Sexualität nicht entarten zu lassen. Und wer seinen Mitmenschen liebt, respektiert und achtet, so wie sich selbst, der verhält sich dann auch entsprechend. Liebe ist Gott und Gott ist Liebe. Und eine Sexualität, die von dieser göttlichen Ebene abgekoppelt wurde, ist eben nicht mehr liebevoll, sondern wird ... ja... eben so, wie man es hier im Video sieht. Unschön und zerstörerisch. Und das Tragische: selber sucht man ja tief drinnen wieder diesen Anschluss an diese Energie, dieser göttlichen Liebe. Nur so wird das eben nichts, also was bleibt? Ein spirituell entwurzelter und emotional deformierter Mensch. Und vielleicht haben da auch die Religionen ihren Ursprung. Jetzt, wo man diese Erfüllung im Herzen vermisst, vielleichts braucht es da die Erfindung eines Gottes oder einer Göttin, wo man sich hinwendet. Wenn alle Menschen erfüllt wären in ihrem Solarplexus, im Herzen, bräuchte es dann noch einen Gott? Oder würde Gott nicht unter diesen Menschen wohnen? „... Ich werde in ihrer Mitte wohnen.“...

Schlimm sind auch die ganzen verharmlosenden oder sarkastischen Kommentare zu vielen solcher Themen. Ich versuche immer, mich in die Lage des Anderen zu versetzen. Und das gedanklich mal richtig auszuleben. Und plötzlich wird es einem dann klar, wie sehr der andere unter solchem Verhalten leidet.

Aber leider müssen wir auch mit der großen Masse der Dummen leben. Es wird verharmlost, relativiert, ins Lächerliche gezogen oder schlichtweg gelogen. Und das nicht nur bei diesem Thema, sondern generell. Egal ob beim Thema Impfen, Russland, TIPP, Sexuelle Gewalt... und und und....bis hin zum Thema Schule und Bildung. Es ist im Grunde ein Trauerspiel. Ich finde es erschreckend, was dazu alles gequatscht wird. Und das Schlimmste: kaum einer macht sich mehr die Mühe, den anderen mal verstehen zu wollen, sich mal in seine / ihre Lage zu versetzen. Da wird einfach dumm dahergequatsch und derjenige, der andere Verstehen will als was auch immer Versteher verunglimpft. Die eigene Denkfaulheit wird zur Ikone erhoben. Lächerlicher gehts nicht mehr.

Man kann natürlich jetzt auch philosophieren, inwieweit da die Ernährung eine Rolle spielt. Bernd Bieder schrieb ja in seinem Buch "Ernährung, Psyche, Sexualität und Liebe", dass er glaube, dass wenn sich die Menschen rohköstlich ernähren würden, es keine sexuelle Gewalt mehr geben würde. Darüber kann man natürlich spekulieren, aber ich denke, es spielt einfach auch ein entsprechendes Bewusstsein mit rein. Wenn man sich in die Lage des anderen versetzen kann und MITFÜHLT, dann werden die Dinge oft schnell sehr viel klarer.

Ich persönlich glaube, dass der Mensch im Grunde ein liebevolles, mitfühlendes Wesen ist. Das es aber, warum auch immer, zu einem Verlust dieses menschlichen Wesenzugs gekommen ist. Da mag die Ernährung mit reinspielen, die Ergebnisse der Forschungen von Wilhelm Reich usw usw. Vielleicht ist es aber einfach auch ein Mangel an Bewusstsein irgendwo.

Ich habe grade mal zum Thema ein bisschen gegoogelt und fand das hier:

Doch wer bereits wahre Liebe erfahren hat, der kann eigentlich nicht wieder zurück zu der egoistischen Liebe. Sie ist im Vergleich dazu fahl - ein billiger Abklatsch und ein liebender Mensch verzichtet lieber auf eine sexuelle Interaktion ohne Liebe, als sich der egoistischen Form hinzugeben. Er bringt es buchstäblich nicht über's Herz seine Bedürfnisse mit einem anderen Menschen zu befriedigen. Er erkennt den Missbrauch dahinter.

Ich finde das super auf den Punkt gebracht. Und das hat ein ganz normaler junger Mann geschrieben. Es gibt also noch Hoffnung! :-)

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29.10.2014 22:26

Mittwoch

Heute mal wieder Muscheln und Heilbutt gegessen. Gefolgt von einem riesen Berg Gemüse. Ich muss sagen, ich lebe prima derzeit ohne gezüchtete Früchte und auch Avocados, wobei die ja auch dazugehören. Zum Sport war ich auch auch wieder. Danach hatte ich RIESENhunger. Ansonsten hab ich derzeit große Reiselust. Halte es kaum aus, nicht ins Auto zu steigen und loszubrausen. War ja genau vor einem Jahr, als ich auf dem Schiff war. Richtung Mittelamerika. Ich muss zugeben, ich reise wirklich gerne. Muss nicht mal durch die ganze Welt sein, aber reisen finde ich wunderbar. Leider ist die Zeit dazu oft zu knapp. So, genug geträumt und geklagt! lol

Hier zwei recht interessante Links. Wer immer dachte, dass Schimpansen keine Frühstücl machen. Nun, das war eine Fehlanzeige! Im Buch "Die Rohkosttherapie" wurde das ja mal irgendwo erwähnt. Stimmt aber so nicht: www.wissenschaft.de/leben-umwelt/biologie/-/journal_content/56/12054/4823168/Schimpansen-planen-ihr-Fr%C3%BChst%C3%BCck/

Und das Milch anscheinend so gesund nun doch nicht ist, scheint man auch rausgefunden zu haben: www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/ernaehrung-milch-senkt-nicht-das-risiko-von-knochenbruechen-a-999466.html

Ich persönlich esse zwar früh nie was, weil ich da irgendwie nichts runter kriege, aber man kann eben nicht pauschal behaupten, dass es vielleicht unnatürlich sei, früh nichts zu essen. Muss halt jeder für sich entscheiden und schauen, wie er sich damit fühlt. Ich esse die Hauptmalzeit immer abends, ob das aber so perfekt ist, ist auch nicht unbedingt bewiesen. Aber irgendwie bin ich so gestrickt.

Das Experiment "Butter" hab ich auch wieder verworfen. Das hat sich wie schon geschrieben, für mich nicht gut angefühlt.

Und hier zum Abschluss nochmal eine ökologische kettenreaktion, die wohl alle Naturschützer in ihrer Tragweite sehr überrascht hat. Aber schau selbst!

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28.10.2014 21:09

Simulierte Arbeit

So, jetzt haben wir wieder Winterzeit und man kommt erst wieder im Dunkeln aus dem Büro. Oder kurz vorher. Brrrr... da möchte man wirklich lieber mal kurz gen Süden reisen. wobei mich die Temperaturen wenig stören. Im Gegenteil: ich finde es grade sehr angenehm. Der Himmel war ja hier die letzten Tage strahlend blau, mit wunderschönen Sonnenauf- und untergängen. Dazu diese frische kühle Luft. Mir gefällt das wirklich.

Was mir nicht gefällt: ich frage mich, ob ich überhaupt noch arbeitsfähig bin. Mir ist heute erst wieder die Krise gekommen, wenn man stundenlang an einen Bericht bastelt, wo man eh weiß, dass den niemand liest. Zumeist breite sich dann auch eine innere Leere in mir aus und ich habe das Gefühl von Sinnlosigkeit. Es wird überall soviel Papier produziert, verwaltet, delegiert... Wie gesagt, mir kommt das so sinnlos vor. Ich habe immer mehr den Eindruck, als das Arbeit und Beschäftigung nur mehr simuliert wird. Das ist nichts Echtes mehr. Wo man was baut, errichtet, den Garten beackert, was pflanzt, was weiss ich.. sondern es kommt mir rein virtuell vor. Wir machen so, dass wir es brauchen, aber im Grunde ist es nur Beschäftigungstherapie. Aber davon recht viel und woanders hat man gar keine Arbeit mehr. In Spanien sind 50% der Jugendlichen ohne Job. Das sind alles fatale Entwicklungen. Aber um die Menschen mit dem Grundlegensten zu versorgen, braucht man heute kein Millionenheer mehr. Nahrung, Energie, Hausbau usw. das ist aufgrund der extrem gesteigerten Produktivität ja alles von immer wenigen Leuten zu produzieren. Der Rest wird einfach nicht mehr gebraucht. Und so muss man eben die ganze Sache irgendwie aufblähen, sonst würde es noch mehr Menschen geben, die von der Erwerbstätigkeit ausgeschlossen wären.

Und ohne Erwerbstätigkeit kein Einkommen. Ich frage mich eh, wie das die jungen Leute in Spanien machen.

Ich erinnere mich noch gut an ein Projekt in Ö. Wo wir einen Eingriff in ein Schutzgebiet bewerten mussten. Ich hab da drauf geschaut und gesagt, dass es aus den und den Gründen erheblich ist. Dann haben wir aber noch drei Tage lang heftigst diskutiert und gemacht und getan und dann in etwa das geschrieben, was ich gesagt hatte. Da hat man keine Fragen mehr.

Was ich mich aber frage ist, ob es auch an dieser immer mehr aufgeblasenen Arbeit liegt, dass viele Projekte einfach so chaotisch ablaufen. Der Berliner Flughafen ist da ja das Paradebeispiel. Aber vielleicht gehen da in der ganzen aufgeblasenen Arbeitswelt der Blick fürs Wesentliche verloren. Man muss sich ja mal vorstellen, dass man früher die weltweit zu findenen Pyramiden gebaut hat, Dome und Kirchen, riesige Festungen, Brücken und dergleichen und das alles ohne Computer und viel Papierkrieg.

Man muss sich das mal vorstellen: jedes Jahr streben MILLIONEN von Menschen neu auf den weltweiten Arbeitsmarkt. Alle wollen verdienen, wollen ein schönes Leben, ein Handy, einkaufen im Supermarkt, ein Auto, Häuschen, Fernseher usw. Dazu braucht man Arbeitsplätze. Und dass alles natürlich Arbeitsplätze mit hohem Energie und Ressourcheneinsatz. Und dabei braucht man einfach nicht mehr so viele Menschen, um das zu produzieren. Nach der Wende waren im Osten übernacht die Läden mit "West"produkten voll. Da hat man mal die Leistungsfähigkeit der westlichen Wirtschaft gesehen. Wir brauchen zur Grundversorgung der Menschen einfach nicht mehr so viele Arbeitsplätze wie noch zu Zeiten als 70% in der Landwirtschaft gearbeitet haben, weil sie mussten. Heute braucht es nur einen Bruchteil, um die Menschen mit guten Produkten zu versorgen.

Ich glaube, dass wir irgendwann in nicht mehr zu ferner Zukunft wieder einen Wandel erleben werden. Ich habe das Gefühl, dass immer mehr Menschen keine Lust mehr haben, diese simulierte Arbeit zu verrichten. Aber die braucht es, um die Leute auf breiter Masse zu beschäftigen. Wenn es nur um die Versorgung mit Konsumgütern gehen würde, würden doch 10% der Leute ausreichen. Der Rest ist im Grunde überflüssig für die Bereitstellung von Konsumgütern. Und wen man wirklich mal haltbare Sachen produzieren würde, vllt sogar noch weniger.

Früher hat man diese Probleme ganz einfach gelöst: überflüssige Menschen hat man in Klöster und in die Armee gesteckt und dann immer wieder mal einen Krieg vom Zaun gebrochen, wo man die überflüssigen Menschen verheizt hat. Und die Enthaltsamkeit ist ja auch irgendwo darin begründet. Das geht aber heute zum Glück nicht mehr. Hoffe ich zumindest. Also musste man etwas anderes erfinden. Simulierte Arbeit eben. Man macht so, als hätte man etwas sauwichtiges zu tun, aber wenn man genau hinschaut, ist es sinnlos, und für die Bereitstellung von Konsumgütern und der Versorgung der Bevölkerung eigentlich irrelevant. Vollkommen irrwitzig wird es, wenn man über diese Fake-Arbeit auch noch so viel zu tun hat, dass man das eigentliche aus dem Augen verliert.

Heute habe ich diesen Artikel gelesen: www.spiegel.de/schulspiegel/ausland/schlafmangel-in-japan-japanische-schueler-schlafen-zu-wenig-a-999638.html

Hier muss man natürlich wirklich mal fragen, ob da nicht etwas grundsätzlich schief läuft. In China und Taiwan haben die Mehrzahl der Jugendlichen eine Brille, sind also seh-BEHINDERT. Und da werden die Kinder mit nur 5 Stunden Schlaf abgespeist, weil es die Alten vormachen. Das ist ja alles nicht mehr gesund. ABER, wehe, wenn sie so aufgewachsen wären wie ich. Mittags aus der Schule und dann ab auf den Fussballplatz. Nur draussen, im Winter noch im Wald Würstchen gegrillt. Vielleicht ist es deswegen, dass ich das Gefühl habe, hier nicht mehr richtig rein zu passen. Vielleicht ist es das Unterbewusste, was sich gegen etwas wehrt.

Man stelle sich das wirklich mal vor: wir würden Konsumgüter produzieren, die man nicht mehr kaputt kriegt, so wie meinen DDR - Taschenrechner, der seit 28 Jahren mit der ersten Batterie läuft. Wo man Autos baut, die dann ein Leben lang halten. Schuhe, die so robust sind, dass drei Paar reichen. Kühlschränke, Waschmaschinen, Fernseher, Uhren dito. Wo wir über die Leute, die es nötig haben, zu protzen und viel zu haben, lachen würden. Wo wir in Häusern wohnen, die eine angemessene Größe haben. Wo wir Klamotten haben, die zeitlos schön sind (den Tag hab ich einen schönen Spruch über Trachten gelesen) usw usw...

Wir brauchen einfach ein anderes Wirtschaften, wo die Grundbedürfnisse erfüllt sind und darüber hinaus sinnvolle und erfüllende Tätigkeiten zu verrichten sind. Wo man seine Kinder nicht schon im Säuglingsalter Fremden anvertrauen muss, um wieder auf Arbeit (die zumeist simuliert ist) zu rennen und ein Einkommen zu generieren, dass reicht, um zu überleben, und das, wo von allem einfach ausreichend da ist, weil wir so immens produktiv sind. Das ist ja aööes der reine Irrsinn!!! 

Hier wird Kreativität gefordert sein. Vielleicht ist eine Idee wie das bedingungslose Grundeinkommen hilfreich, oder was weiß ich. Nur so kanns auch nicht weitergehen, dass sind ja schon irrwitzige Auswüchse:

herrnb.blog.de/2011/02/20/wirtschaftsmotor-vorsaetzliches-kaputtgehen-lassen-10644370/ und hier der Megahit:

www.zeit.de/gesellschaft/2014-10/apple-facebook-einfrieren-eier-frauen

Aber irgendwie machts auch wieder Sinn. :-D

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26.10.2014 19:50

nordic diet

So langsam kommt man drauf, dass auch die nordische Diät so schlecht nicht ist: https://www.msn.com/de-de/nachrichten/gesundheit/saisonal-und-regional-essen/ar-BBaOsBh?ocid=mailsignout.

Da hat es mich ja instinktiv hingezogen. Und anscheinend sind auch andere, natürlich in ihrem Kontext, drauf gekommen. Lustig...

Ansonsten war ich heute angeln und hab eine Plötze gefangen.

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25.10.2014 21:14

Samstag

Man merkt immer, wie schnell die Zeit vergeht, wenn man hier ein paarmal nicht schreibt und plötzlich merkt, dass wieder fünf Tage vergangen sind. Aber diese Woche war ich auf der Arbeit eingespannt und auch drei Mal im Fitnesstudio. Ich trainiere immer ca. 1 Stunde. Dann hab ich alles mal gemacht und es reicht dann einfach auch. Ich mag ja kein Splittraining, sondern trainiere immer den ganzen Körper. Das fühlt sich für mich einfach besser an. Und da ich 2km hin und dann auch wieder zurücklaufen muss, reicht eine Stunde auch vollkommen aus.

Ansonsten ist meine Küchenraspel grade sehr oft im Einsatz. Macht einfach mal Spass, wieder was anderes zu probieren. Grade gab es geriebene Süsskartoffel. Das ist echt nochmal ein etwas anderer Geschmack und man entdeckt dieses Produkt wieder neu. Ich finde sowas lustig und spannend. Auch geriebener Rotkohl geht grade weg wie nix. Damit bin ich ja mehr oder weniger augewachsen. Meine Mutter hat den immer gemacht. Irgendwann wollten wir keinen gekochten Rotkohl mehr. Es gab zum Mittag immer einen riesen Schüssel voller Rot- oder Weißkohl zum "normalen" Essen. Und jetzt futtere ich den eben ohne Essig und Kram, sondern einfach so gerieben. Oder mit Dornips gemischt. Das ist ja eh sowas komisches. Wie viele Rohies schwärmen von Durian, Jackfrucht und Chempedak. Und ich? Ich ernähre mich von Rot- und Weißkohl, Dornips und allerlei anderen Gemüsen. lol. Leider hab ich grade keine Kamera, sonst gäbe es auch das ein oder andere Foto. Of schneide ich mir auch ein paar Algen oder Tomate dazu. Oder etwas Zitronensaft. Wie gesagt, geht super. Verdauung ist entsprechend gut und ich hab im Gegensatz zu vielen anderen mit Gemüse kaum mal Probleme. Ganz anders als wie mit dem ganzen Fruchtzuckerzeugx. Ich meine, ich esse jetzt auch ab und an Früchte, aber eben solche Sachen wie Schwedische Mehlbeere, Weissdorn oder Schlehen, wo nur mal eine Hand voll geht. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass mir Weißdorn dieses Jahr das erste Mal richtig gut geschmeckt hat und auch größere Mengen gingen.

Ich war dieses Woche auch viel in der Natur unterwegs. Das sind immer die schönen Seiten, wenn man mal raus kommt und sich in der Natur aufhalten kann. Es gibt vom Bundesamt für Naturschutz auch eine nette Seite, wo man sich die ganzen Schutzgebiete anzeigen lassen kann. Für jeden, der mal wissen will, wo es etwas zu sehen gibt.

Ich war diese Woche an der Elbe unterwegs. Es ist nun schon recht frisch, die Graugänse ziehen am Himmel oder sitzen auf den Äckern. Die Landschaft hier im Norden ist im Vergleich zu Österreich nochmal anders von der Energie her: flacher, rauher, weiter, windiger, kühler. Ich stell mir dann immer die Frage, wie man sich hier oben denn roh ernähren kann und komme immer wieder auf das Ergebniss, dass es eben ohne tierische Produkte sehr schwierig ist. Aber mich fasziniert dieser Norden ungemein.

Aber was nützt die ganze gesunde Ernährung, wenn man zwischen Vollidioten lebt, die nichts anderes im Sinn haben, als wieder Krieg zu spielen. Na gut, so endet der Kapitalismus eben immer: entweder in Revolutionen im Inneren oder Kriegen nach Außen. Das ist anscheinend im System so angelegt. Mein Großvater musste damals ja seine besten Jahre herschenken und in den Krieg ziehen. Er meinte immer: Krieg ist das Schlimmste, was es gibt. Und wieso sollte ich mich von Fremden anstacheln lassen, wenn eine Person, die mir sehr viel vertrauensvoller erscheint, mir sagt, dass Krieg furchtbar ist? Jemand, der Auge in Auge mit dem Russen gekämpft hat. Und dabei geht es nur um die Sicherung von Absatzmärkten und den Zugang zu Ressourcen. Alles andere ist nur eine Lüge für die Massen.

Es fehlt eben auch irgendwo an einer lebendigen Erfahrung der Einheit allen Seins. Wer einmal tief erfahren hat, dass alles Eins ist, der wird sehr viel demütiger und vor allem begreift er, dass er alles, was er anderen antut, sich selber antut. Die Erfahrung der Einheit führt unweigerlich zur Liebe. Klar ist auch immer das Ego wieder dabei, aber wer einmal gemerkt hat, dass alles Leben eins ist und kein Nichts abgetrennt davon existiert, der will keinen Krieg mehr führen. Und das ist eben die Krux mit den meisten Menschen. Sie leben die Illusion, dass sie abgetrennt von anderen existieren. Dass sie andere besiegen können. Das sie stärker oder besser sind. Sie haben Angst und handeln deswegen aus dem Ego heraus. Und solange ihnen diese Erfahrung fehlt, dass der selbe Geist auch den "Gegner" beseelt, solange handeln sie aus der Illusion heraus, dass da etwas zu besiegen gibt.

Wir werden also von Verwirrten und Traumtänzern geführt und regiert. Deswegen kanns auch nichts werden.

Es ist der selbe Geist, der mich aus den Augen des Bettlers, aus den Augen des Finanzhaies und aus den Augen im Spiegel anschaut. Wie kann man da noch von gut und böse, oben und unten sprechen? Wie kann man da noch von besser oder schlechter sprechen? Im Grunde kann man nur von erwachter oder schlafender sprechen. 

Und deswegen muss man einfach auch mal Nein sagen zu den Leuten, die die Vernünftigen in den Krieg hetzen wollen. Die werden dann nämlich nicht mit im Schützengraben liegen, sondern ihre Gewinne zählen. Das Bedürfnis, immer wieder Krieg anzuzetteln, scheint mir eine Geisteskrankheit zu sein. Klar muss man sich verteidigen, aber niemand hat uns angegriffen, oder plant, uns anzugreifen. Deswegen ist jede Kriegstreiberei sinnlos...

Aber anscheinend haben viele am Frieden einfach schwerer zu tragen, als man denkt.

Übrigens: Dornips = Steckrübe!

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20.10.2014 21:35

Die letzte Versuchung Christi

Ein bildgewaltiger Film von Martin Scorsese. Läuft grade auf ARTE. Das war ja damals ein Skandalfilm. Es gab Proteste und enorme Widerstände. Das Interessante an dem Film ist, dass eben der Heilige Geist in einer Ehe, oder eheähnlichen Beziehung nicht zu finden ist. Dies wird als die letzte Versuchung dargestellt, die Jesus in diesem Film widerstehen musste. Das ist so fundamental gegen die Kirche! Wo die Ehe ja etwas Heiliges ist. Wo nichts anderes erlaubt ist als die heterosexuelle Zweierbeziehung. Und folgt man den Ausführungen von Bernd Senf zu diesem Thema, wie hier schon kürzlich verlinkt, so wurde diese Art der Beziehung vor allem zur "Zucht" von Menschen nach den Pestepedemien "geheiligt". Alles andere war und ist eben "Unzucht".

Martin Scorsese hat darüber hinaus etwas sehr fundamentales angesprochen: unseren Wunsch nach Zweisamkeit, den selbst Jesus im Film verspürte. Gleichzeitig ist dieses "Eheglück" eine Art Falle, in die Jesus zumindest gedanklich geht, statt Tod und Auferstehung, also Erleuchtung zu erreichen.

Wen wundert es, dass es auch einer der Lieblingsfilme vom Burger war, auf die er verwiesen hat. Na gut, da mag man drüber denken wie man will, ich persönlich hab mitbekommen, dass früher im Chat, also wir jeden Abend als Gruppe von Rohköstlern zusammen gekommen sind, sich der Solarplexus enorm geöffnet hat. Und irgendwann hat man sogar gewusst, ob ein Gast roh war oder nicht. Man hat es gespürt. Ping, da war ein Neuer. OK, du brauchst dich garnicht vorzustellen, schon alles klar. Unglaubliche Erfahrungen waren das. Für mich bis heute unerklärlich. Man sitzt in einem Chatroom zusammen mit anderen, und doch war da eine so lebendige Verbindung teilweise. Oft hatte ich nach den Chats intensive Träume, oder hatte das Gefühl, hellsichtige Erkenntnisse zu haben. Kurioserweise deckt sich das mit Burgers Beobachtungen. Das war natürlich auf Treffen auch so. Nur waren die meist zu kurz, um mehr über diese lustigen Phänomene herauszubekommen.

Dann wandelte sich die Internetkommunikation hin zu Skype und Facebook. Vom Gruppenchat zu Einzelgesprächen. Oder zu Ego-Spielen wie auf Facebook. Wo man Statements abgibt, aber nicht mehr wirklich kommuniziert. Und mir wurde bewusst, dass seit dieser Zeit meine Fähigkeit, in die Zukunft zu spüren, abgenommen hat. Es war zu dieser Zeit wirklich so, dass wenn drei oder vier Leute zusammen kamen, sich der Solarplexus weit geöffnet hat und die Energie anfing zu fliessen. Man kannte und mochte sich ja. Das hat es dann auch sehr erleichtert.

Aber was ist denn das? Was sich da öffnet? Ok, man nennt es Herzchakra, Solarplexus, Sonnengeflecht, Herz natürlich. Ich hab es immer als liebevolle Weite des Herzens empfunden, das was ich da in dieser Gruppe empfand. Und obwohl wir uns auch oft gezankt haben, war diese Weite immer, zumindest bei mir, vorhanden. Kurios, oder? Aber was ist denn das, diese Energie, die sich da aufbaut, die in einer Gruppe entstehen kann? Ich finde das wirklich enorm spannend. Und wieso funktioniert das in einer Zweier-Kommunikation so nicht mehr?

Ich will mich hier nicht in Spekulationen oder unbeweisbare Theorien verstricken, noch will ich mich zu sehr auf die letztendlich fragwürdigen Aussagen von G.C.Burger zurückziehen. Dennoch kann man diese Phänomene nicht einfach von der Hand weisen. Zumal sie für mich absolut real waren und sind.

Vielleicht bekommt man hier einen tieferen Einblick in unsere eigene Vergangenheit, als die Menschen noch in kleinen liebevollen Gruppen rumherwanderten. Und sich noch mehr naturgemäß ernährten. Vielleicht erhaschen wir in solchen Momente etwas, was man als göttlich, übersinnlich, universell oder wie auch immer umschreibt.

Leider sind wir aber schon so verbogen und verkorkst, auch so in Egoismen gefangen, dass es sehr schwer ist, solche Gruppe auch zusammen zu halten. Der Versuch auf Montramé ist ja schlussendlich gescheitert. Aber ich glaube, dass es sehr wichtig für uns Menschen ist, in Gruppen zusammen zu kommen, weil dort eben diese Energien entstehen. Und ich schrieb ja schonmal, dass ich die Rohkost auch für eine Art "Polieren der Line" halte. Das dadurch diese Energien freier fliessen. Klarer werden.

Wie gesagt, ich will da keinen Kult draus machen oder gar eine neue Theorie aus dem Hut zaubern. Ich hab nur beobachtet und meine Erfahrungen gemacht. Es braucht die Gleichgesinnten also nicht nur rein wegen der moralischen Unterstützung und zum Gedankenaustausch, sondern vor allem auch für das Öffnen des Herzens. Für die Liebe. Und damit auch als Nahrung für die Seele.

Musik kann das Herz auf öffnen, oder der Anblick der Natur. Aber die Liebe, die in einer Gruppe entsteht, erfüllt tiefgreifender und kann das Ego auch transzendieren.

Ich glaube wirklich, dass es mal eine Zeit gab, vor der Ausbreitung von Gewalt und Herrschaftswahn, wo die Menschen in liebevollen Gruppen zusammen lebten. Und diese Erfahrungen haben wir in den Genen gespeichert. Und die suchen wir, finden sie aber zu wenig, weil eben Egoismen und falsche Meme dem entgegen stehen. Geht mir ja genau so.

So, Film ist Schluss. Und ich geh auch ins Bett.

Ach, und bevor ich es vergesse: www.telegraph.co.uk/men/active/mens-health/11172519/Vegetarians-have-much-lower-sperm-counts.html

Krass, oder? Schon sind wir wieder auf dem Boden der Tatsachen. Na gut, Soja kann ich für mich ausschliessen, aber das mit den Pestiziden ist auch mal wieder ein Stimmungs-Killer. Ich meine, ich futtere zu 80 - 90% Bio, aber Gurken mag ich keine in Plastik eingepackten. Wieso müssen wir eigentlich unbedingt unsere Nahrung permanent vergiften...grausam.

Na gut, in Biogemüse scheint es doch weniger Pestizide zu geben: www.3sat.de/page/?source=/nano/umwelt/164505/index.html  - aber so ganz erschliesst sich mir die Tonlage des Artikels nicht. Bio nur ein bisschen gesünder, hat aber weit weniger Pestizide? Ist es denn nicht genau DAS, was es viel gesünder macht? Grade auch vor dem Hintergrund des oben verlinkten Berichts...

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19.10.2014 19:45

Verstädterung - ist das gesund?

Heute hatte ich ein interessantes Gespräch, wo es um die zunehmende Notwendigkeit ging, in die Städte zu siedeln, da auf den Dörfern das Angebot an Einkommen, schulischer Bildung, medizinischer Versorgung, Lebensmitteln usw immer weiter abnimmt. Nun ist die Verstädterung durchaus ein weltweit auftretendes Phänomen. Das macht es aber nicht weniger problematisch. Aber grade wenn man Kinder hat oder ins Rentenalter ist, können Dörfer zuweilen echte Probleme aufwerfen. Waren früher bei uns im Dorf noch Lebensmittelhändler, Sattler, Schuster zu finden, haben viele Leute große Gärten gehabt, wo man sich zum Großteil selber versorgte, so ist das seit einigen Jahren fast vollkommen weggebrochen. Damit wird aber eine abwärtsführende Spirale losgetreten, die man nicht mehr aufhalten kann. Mit abnehmenden Angebot ziehen die Leute in die Städte, ganze Dörfer veröden und damit werden ganze Landstriche entvölkert. Übrig bleiben die Schwachen, die Alten, die paar Bauern. MecPom kann da ein Lied von singen.

Die Städte wiederum kämpfen mit dem Ansturm der Massen und fressen sich wie Krebsgeschwüre in die Landschaft. Diese Landschaft, die dann zumeist zur Produktion von billigen Lebensmitteln herhalten muss. Tatsächlich saugen die Städte das Land ringsrum aus. Menschen, Güter, Ressourchen, alles geht in die Städte, da man dort auch die Produkte rentabler verkaufen kann und ein besseres Leben erhofft. Früher wohnten mehr Leute auf den Dorf, und betrieben eine extensive Landwirtschaft, die eine enorm reichhaltige Kulturlandschaft hervorbrachte. Extensive Landwirtschaft ist heute ein Luxusgut, dass europaweit subventioniert wird. Wir bezaheln quasi Bauern aus der Gemeinschaftskasse Geld, damit sie sich dem Markt entziehen und eine Landwirtschaft betreiben, die die alte Kulturlandschaft erhält. Das ist nur mehr simuliertes Wirtschaften. Würde man das nicht machen, würde es ab morgen unrentabel. Die Nachfrage nach billigen Lebensmitteln kommt aber zumeist aus den Sädten, da hier die meisten Menschen wohnen.

Es kommt noch ein weiterer Punkt hinzu, der die Lage verschärft: auch die Menschen auf den Dörfern sind heute so mobil, dass sie nicht mehr auf die Produktion im Garten angewiesen sind, sondern die Produkte preiswert, weil industriell gefertigt, im Supermarkt kaufen können. Somit kommt es zu weiteren Velusten an (Garten- und Landschafts) Kultur. Wie gesagt, man versucht das mit teuren Subventionsprogrammen zu verhindern, aber grundsätzlich ist der Trend aus meiner Sicht nicht mehr aufzuhalten.

Man kann es den Menschen aber auch nicht verdenken, in die Städte zu siedeln, Gründe siehe oben. In der Schweiz ist man mittlerweile schon an den Punkt angekommen, dass man ganze Ortschaften, die irgendwo in den Bergen liegen, aufgeben wird. Diese Orte existieren nur noch, weil man Geld in die Hand nimmt, diese Orte vor den Lawinen, Muren und dergleichen zu schützen. Das haben die früher selber gemacht. Heute aber gehen viele weg und die Orte können im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr gehalten werden.

So werden Städte zu den bestimmenden Faktoren in der Gesellschaft, da hier die meisten Menschen leben. Gleichzeitig ist diese Entwicklung aber so heikel, denn mit dem Wegfall der bäuerlichen Selbstversorgung steigen die Chancen, bei einer Krise eine echte Katastrophe zu erleben.

Wie das? Na gut, heutzutage ist die Versorgung in den Städten 1a. Das ist aber nur so, weil mittels ausgeklügelter Organisation eine entsprechende Lebensmittelsicherheit erreicht wurde. Sollte es mal eine Krise geben, die diese Versorgung beeinträchtigt, werden die Städte zu Todesfallen. Denn, und das bedenkt kaum jemand, im Umland gibt es anders als noch nach dem zweiten Weltkrieg, kaum noch Bauern und kleine Leute, die sich die Kartoffeln in den Keller legen, ein Schwein schlachten oder Rüben anbauen. Denn auch die haben mehr und mehr diese alte Kultur der Selbstversorgung aufgegeben und fahren in die nahe Kreisstadt zur Versorgung.

Sollte es also mal zu einer Krise kommen, dann ist das, was grade in den Supermärkten liegt, Ruck zuck aufgefuttert. Und dann? Selbst wenn man jetzt ausschwärmt in die umliegenden Dörfer... da wohnt keiner mehr und wenn, dann Leute, die ebenfalls ihre Versorgung auf den Supermarkt ausgerichtet haben. Anders als noch zu DDR Zeiten, wo meine Großeltern einen großen Garten hatten, Hühner, Enten, Gänse, Schweine und Kaninchen hielten, kiloeise Obst eingekocht haben und und und, sind diese Strukturen vollkommen weggebrochen. Es gibt noch ein paar Enthusiasten, wie meine Eltern, aber der Großteil hat diese Art der dörflichen Selbstversorgung vollkommen aufgegeben.

Und hier liegen aus meiner Sicht enorme Gefahren! OK, solange wie es so weiter läuft, ist es kein Problem, aber wehe irgendwann kommt man eine Krise, die zu einem Stillstand der Organisationsstrukturen führt. Dann kann selbst der Bauer nichts mehr anbauen, fusst doch auch sein Wirtschaften auf den Großeinsatz von Diesel oder anderen Energieträgern, sowie entprechender Technik.

Je mehr sich die Gesellschaft also von ihren eigenen Grundlagen entfernt, desto wackliger und anfälliger wird das Gebilde. Wenn ich lese, dass mittlerweile 85 Prozent der Deutschen heute in Großstädten, Städten und Städtchen leben, so kann das in einer Krise zu einer echten Falle werden. Daran ändern auch die paar Geruilla-Gärtner nichts. 

Und jeder kann sich denken, dass die paar Bauern, die es noch gibt, diese Menschenmassen nur aufgrund enormen Energie- und Technologieeinsatzes versorgen können. Und jetzt fallen mir auf Anhieb einige Szenarien ein, die dies erschweren oder gar verunmöglichen. Das ist so eine immense Gefahr! Es braucht nur eine ähnliche Panik aufkommen wie grade in den USA bezüglich Ebola. Und dann vielleicht berechtigt. Dann fressen sich die Leute in Deutschland gegenseitig auf. 

Ich verstehe garnicht, wieso man diese Gefahren nicht erkennt und gegenseuert! Diese Struktur, wie sie in D vorherrscht, ist doch extrem anfällig! Wie gesagt, es braucht nur irgendwas, was die Versorgung der Stadtbevölkerungen behindert oder gar unterbicht und die Leute sitzen wie die Mäuse in der Falle. Und wie gesagt, selbst ein Ausschwärmen in die Umgebung bringt nicht viel! Denn die Menschen auf den Dörfern haben auch nichts mehr im Keller!! Da hängen nur noch bei den Wenigsten Würste und Schinken in der Speisekammer.

Wie gesagt, mir kamen diese Gedanken heute spontan im Gespräch im Familienkreis, da da auch die Idee eines Umzugs in die nächste Stadt angedacht war. Aber klar, jeder geht immer davon aus, dass nichts passiert und das alles so weite geht und dann machen die Vorteile natürlich Sinn. Ich sehe es ja bei mir auch grade. Herrlich bequem. Aber vielleicht ist es auch eine trügerische Ruhe....

Die Zahl der Bauern ist bei uns drastisch zurückgegangen. Dennoch steigt die Leistung der Landwirtschaft ständig.

Ja freilich, durch enormen Energie - und Technikeinsatz! Natürlich sind auch wissenschaftliche Erkenntnisse dafür verantwortlich, aber grade heute habe ich die Leute bei der Kartoffel und Zuckerrübenernte beobachtet. Da fahren riesige Maschinen auf den Feldern rum. 

Ich will nicht unken, weil ich nicht an Weltuntergangsszenarien glaube und auch recht immun gegen Verschwörungsthearien bin. Anderseits fallen mir auf anhieb einige unschöne Events ein, die zu solchen Problemen führen können. Irgendeine Seuche, Terrorismus, militärische Konflikte... wie gesagt, solange alles einigermassen läuft ist es kein Problem. Wie auch die Atomenergie. Aber wehe es passiert mal etwas. Und die Vergangenheit hat ja gezeigt, dass das keine unrealistische Einschätzung ist.

Was lernen wir daraus? Dass reife Volkswirtschaften zunehmend ihre Resilienz verlieren. Wenn wie vor 100 Jahren 75% der Leute in der Landwirtschaft tätig sind, noch dazu mit vergleichweise einfacher Technik, dann kann das System Störungen relativ schnell wieder ausgleichen. Wenn es denn überhaupt anfällig für Störungen ist. Wenn aber nur noch 1% in einer hochtechnisierten Landwirtschaft tätig sind... dann kann das System schon bei kleineren Störungen empfindlich aus dem Gleichgewicht geraten. 

Ist es nicht erstaunlich, wie in unserer Gesellschaft immer für alles mögliche vorgesorgt wird? Dass man immer mit dem Schlimmsten rechnet, sich dagegen zu versichern trachtet? Da werden einen allerlei Versicherungen verkauft, Impfungen aufgeschwatzt, Sicherheitstechnik beworben aber dann bei solch entscheidenden Fragen, die die Gesamtheit der Menschen betriff, wird nichts unternommen, diese heikle Entwicklung zu stoppen. Schon sehr erstaunlich.

Man ist wahrscheinlich so stolz auf diese hochtechnologisierte Industriegesellschaft und so mit unsinniger Panikmache (Ebola, Russland, IS) beschäftigt, dass man den Blick für die realen Gefahren verloren hat. Und die existieren. Mir kommts so vor, wie ein Trupp Bergsteiger, die mit stolzer Brust kurz vor dem Gipfel sind, bis einer mal sagt: "Eh Leute, ist euch schonmal aufgefallen, dass das Seil da hinten durchgeschrubbelt ist?" - solange wie es hält, hälts...solange ist das System "Bergsteiger" im Gleichgewicht...

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