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21.08.2014 20:36

Apfelernte

Heute hab ich viele Apfelbäume entdeckt, die an einem Feldweg vor ca. 15 Jahren gepflanzt wurden und nun schon entsprechend groß sind und tragen. Ich war ja nun bald 9 Jahre weg aus meinem Heimatort und da staunt man nicht schlecht, wenn man sieht, wie die gewachsen sind. 

Es kam dann auch ein älterer Mann mit Frau und Enkel vorbei. Wie sich rausstellte, war es der ehemalige Bürgermeister des Nachbarortes, der diese alte Tradition der Obstallee um die Jahrtausendwende wieder aufleben lassen wollte und viele Dutzend Bäume alter Apfelsorten pflanzte. Dazwischen ein paar Winterlinden, so dass man eine ganze essbare Allee hat. Genial!

In zwei Stunden Pflückspass gab es wohl 20kg Äpfel am Ende. Erstaunlich, wie schnell man da sein Essen zusammengesammelt hat. 

Viele Fotos aus dem Garten und der heutigen Pflückaktion gibt es hier

Witzig ist, dass ich irgendwie in letzter Zeit zugenommen habe! Und das alles mit besten einheimischen Produkten. Wiege jetzt 77kg auf 1,76cm. Unglaublich, oder? Ist wohl schon der Winterspeck, der sich jetzt bildet. Ich hab ja jeden Herbst das Gefühl, nicht mehr satt zu werden. Und hab auch irgendwie eine Art Frühjahrsmüdigkeit. Ob mein Körper durch den Aufenthalt in Costa Rica irgendwie aus dem Rythmus kam? Bin ich shcon Richtung Winterschlaf unterwegs? Oder ob es wegen der Leishmaniose ist? Schon komisch irgendwie...

Auf Facebook hat jemand folgende interessante Sache gepostet: heftig.co/frau-trinkt-wasser/

Ich hab diese "Trinkkuren" auch schon öfters instinktiv gemacht, also eine Zeit lang jeden Tag 3 Liter und mehr getrunken. Je nach Gusto und Instinkt. Ausgelöst durch diesen Artikel, hab ich mich mal wieder daran erinnert und trinke grade den vierten Tag hintereinander mindestens 3 Liter Wasser. Natürlich muss sowas zum Instinkt passen, und ich hatte tatsächlich mal wieder den Eindruck, den Körper durchzuspülen. Man muss dann zwar recht oft pinkeln und manchmal friert man auch, grade wenn das Wasser kühl ist, aber gleichzeitig fühlt es sich grade richtig an, mal "zünftig zu saufen". Ob ich es aber wie die Frau im Link schaffe, dies vier Wochen durchzuhalten, wird sich zeigen. Wenn der Instinkt irgendwann mal nein sagt, ist eh Schluss. Witzig ist, dass man auch von zuviel Wasser schwabbelig im Kopf werden kann. Das hab ich auch schmal gehabt. Ist schon einige Zeit her, aber da trank ich wohl mal fünf Liter pro Tag. Ich hatte solch einen Durst! Nach dem fünften Liter war mir echt duselig. Ich hatte offensichtlich einen Wasserkopf bekommen! 

Was ich auch schon öfters bemerkt habe: nach ca. fünf bis sieben Tagen mit richtig viel Wasser kann ich zumeist besser sehen. Farben werden klarer und der Blick schärfer. Aber irgendwann wird dann der Konsum von ganz alleine wieder geringer und pegelt sich auf eine "normale" Menge ein. Zumeist so 1 - 2 Liter pro Tag bei mir. Je nach Gusto und Aktivität.

Natürlich sind Empfehlungen Unsinn, sondern man sollte etwas selber ausprobieren und dann schauen, was passiert und ob es grade passt. Ich persönlich finde aber, dass man mit Rohkost nun garnichts mehr zu trinken braucht, ist der falsche Ansatz. Wer sowas behauptet, ist aus meiner Sicht unwissend, kennt die Zusammenhänge der instinktiven Ernährung im Wechselspiel mit den körperlichen Zuständen nicht und verfolgt zumeist eine Ideologie. Es kann tatsächlich vorkommen, dass man irgendwann mal keinen richtigen Durst mehr hat, aber ist das gesund? Ein roher Freund hatte mir erzählt, dass er jahrelang kaum etwas getrunken hatte. Er hatte einfach keinen Durst, bekam dann aber Probleme mit den Knochen. Weil, grade die Knochen brauchen eine ausreichende Wasserversorgung. Das blinde Vertrauen auf den Instinkt ist also auch wieder mal fehl am Platz. Sondern auch hier ist bewusstes Beobachten / Hinterfragen angesagt: ist das wirklich normal, wenn ich nie Durst habe? Probiere ich ausreichend abwechslungsreiche Wässer? Oder hab ich nur keinen Durst, weil ich nur zwei, drei Wässer da habe, die aber alle nicht wirklich schmecken? Wer also über einen längeren Zeitraum nie Durst hat oder sehr wenig, sollte vielleicht mal seine Palette stark erweitern und schauen, ob da etwas passendes dabei ist. Ich hab z.B. durch Zufall (weil kein anderes Wasser mehr da war) in Frankreich ein Wasser entdeckt, dass richtig salzig schmeckte, und tatsächlich 4774mg gelöste Stoffe pro Liter hatte. Es war so unglaublich köstlich!! Und gleichzeitig sperrte es auch richtig, wenn ich genug hatte. Dann war der Salzgeschmack widerlich. Schade, so ein Salzwasser gibt es hier in Deutschland gar nicht. Oder gibts da was ähnlich "schweres"? Wer also keinen Durst mehr hat, sollte vielleicht mal fragen, was die Ursachen dafür sein könnten. 

Anscheinend ist auch das Argument in der Rohkostszene falsch, dass die Mineralien aus Wasser nicht aufgenommen werden können. Wer also unter Stress leidet oder andersweitige Probleme hat, die man mit ausreichend Kalzium ausgleichen könnte, sollte vielleicht mal ein kalziumhaltiges Mineralwasser probieren und schauen, ob es schmeckt. Es gilt also auch hier: immer wieder mal die Palette erweitern und schauen, was passt. Nie voreingenommen rangehen, sondern ab und an Neues ausprobieren. Es kann auch bei Wasser sein, dass man plötzlich etwas himmlisch schmeckendes entdeckt. 

Ich trinke grade abwechseld Osmosewasser und Staatlich Fachingen, sowie das ein oder andere normale Mineralwasser. Ab und an auch mit Kohlensäure, wenns mal auf dem Tisch steht. Bevorzuge aber stille Wässer. Will mal schauen, ob ich irgendwo her Hornberger Lebendsquell bekomme, da hätte ich jetzt auch Lust drauf. Das 08/15 Bioladenwasser St. Leonardts schmeckt mir aber nur mal ganz selten. Das Osmosewasser müsste ich mal etwas energetisieren, das merkt man schon auch, dass es gefiltert wurde. 

Man muss natürlich auch aufpassen, dass man abends nicht zu viel trinkt, bzw. rechtzeitig mit dem Trinken aufhört. Sonst muss man nachts öfters auf Toilette. 

Ja, mal schauen wie ich dann nach vier Wochen aussehe, oder sieht man schon was? lol 

Ich glaube, ich sollte mich öfters mal rasieren! lol

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18.08.2014 16:12

Das große Rohkosttreffen - ein kleiner Rückblick

So, wieder daheim. Im kühlen und windigen Norden.

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Aber kommen wir mal zum eigentlichen Thema: wie war überhaupt unser großes Rohkosttreffen? Meine Einschätzung: ein voller Erfolg. Es waren wieder knapp 100 Leute anwesend in der ersten Woche. Etwas weniger als 2013, aber gut, die Franzosen haben uns diesmal etwas hängen lassen, was vielleicht auch daran lag, dass wir im letzten Jahr Guy-Claude Burger da hatten, der eben in Frankreich weiterhin sehr umstritten ist.

Es gab wie in jedem Jahr sehr viele Workshops, Ausflüge, Massagen, Vorträge, Gesprächsrunden, Yoga am See und als Highlight zwei Partys, auf der dann wirklich die Post abging. Es war wirklich erstaunlich. Musik an, zack, alle waren auf der "Tanzfläche" und haben bis zum Schluss durchgetanzt. Ohne Alkohol und Drogen. Und auch egal, welches Alter. Die ehemalige Chefin des Zeltplatzes sagte ja eh mal, dass es sie erstaune, wie sehr jung und alt bei uns harmonisch zusammen sind. Tatsächlich erinnert es mich oft an einen Stamm, der da zusammen kommt. 

Und für alle, die es verpasst haben - weitere Fotos gibt es hier: klick und hier: klick

Insgesamt war auch die Stimmung wieder sehr gut. Die Kinder haben rumgetobt und neue Freunde gefunden und die Erwachsenen haben sich nett unterhalten. Jörg hat wieder alle möglichen Köstlichkeiten wie Durian, Chempedak, Jackfrucht, Safus, Trinkkokosnüsse u.v.m besorgt, so dass für das leibliche Wohl auch voll gesorgt war. Das Wetter war auch super. Nicht eintönig heiss, sondern herrlich abwechslungsreich. Sprich Sonne und Regen, Hitze und Kälte haben sich abgewechselt, so dass da auch keine Langeweile aufkam. lol 

Die Besucher waren wie zumeist ein Mix aus Menschen, die jedes Jahr kommen und solche, die das erste Mal auf dem Treffen waren. Somit kommt auch hier keine Langeweile auf, weil es immer auch eine Mischung aus Wiedersehensfreude und Neugier auf neue Menschen ist.

Für mich besonders interessant: auf dem Treffen hab ich einen Rohköstler kennengelernt, der seit Geburt von Rohkost und im Norden Frankreichs lebt. Und das gerne. Ein netter junger Mann, der lange Jahre bei Orkos gearbeitet hat. Er meinte zu mir, es gibt in Frankreich ein Sprichwort: "Im Norden weint man zwei Mal. Das erste Mal, wenn man da lebt, das zweite Mal, wenn man geht." - Und da hat er Recht. Es ist jedesmal wieder eine einzige lange Klage, wenn man hier lebt. Aber wenn man weg ist, will man doch immer wieder hier her zurück. Sehr erstaunlich fand ich auch folgendes Erlebnis: als ich ihn das erste Mal sah, aus dem Auto heraus, weil ich grade wen vom Bahnhof abholen wollte, dachte ich sofort: an dem ist was besonderes. Und tatsächlich sollte ich recht behalten, denn wenn jemand von Geburt an roh lebt, ist das schon ungewöhnlich. 

Im Großen und Ganzen hat auch die die Selbstorganisation der Workshops etc. wieder gut geklappt. Wir sind ja nur drei Leute im Organisationsteam und da kann man sich einfach nicht um jedes Detail kümmern. Aber ich glaube, es hat schon so gepasst. Rumgemeckert hat jedenfalls keiner. 

Ja, aber was war nun der Trend auf diesem Treffen? Das "große Thema"? Ich glaube, es war zum einen der Ansatz vom Sven Rohark, der meinte, dass wir die erste Generation von Rohköstlern sind, die einfach nichts wirklich wissen. Während die meisten Rohkostpioniere noch genau wussten, wie es geht, und dies auch beharrlich gepusht haben, müssen wir jetzt, eine Generation später, erkennen, dass das auch alles nicht der wahre Jakob war. 

Man muss es einfach zum Teil mal ganz nüchtern und vorurteilsfrei betrachten und dann erkennt man eben, was funktioniert und was nicht. Was man zuerst festhalten kann ist, dass die vegane Rohkost aus meiner Sicht einfach keine Zukunft hat. Vor allem eben, weil es für Schwangere und Stillende einfach zu oft Probleme gibt. Eine Freundin, die lange Jahre vegane Rohkost machte, und dann noch mal schwanger wurde, sagte mir, dass ihr Kind immer so ruhig war. Erst dachten die Eltern, so ein schön pflegeleichtes Rohkostkind, aber dann hat man mal einen B12 Test machen lassen. Bei der Mutter war er niedrig, aber beim Baby wohl gar nicht mehr nachweisbar. Und das, obwohl sie jetzt auch wieder tierische Produkte isst. Das hat aber offensichtlich nicht ausgereicht, die leeren Speicher zu füllen und gleichzeitig noch einen neuen kleinen Körper zu versorgen. Erst nach einer Spritze wurde es wieder lebendiger, ist aber von der Entwicklung noch etwas hinterher. Und es gibt ja viele solcher Beispiele. Bei einer Mutter hat das Kind damals bei reiner Urkost die Nahrungsaufnahme eingestellt und erst als es ein rohes Ei angeboten bekam, hat es wieder angefangen zu essen. Konz meinte dann wohl: "Ja hätteste doch mal Ameisen gegessen". Und die decken sich eben auch mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen, die so im Netz rumgeistern und die man halt nicht auf Seiten findet, die vegan eingestellt sind. Es ist auch immer wieder witzig zu beobachten, wenn lange vegan lebende Rohköstler dann doch mal offen sind und angetrocknete tierische Produkte probieren. Die gehen ja zumeist viel besser als frische. Dann leuchten plötzlich die Augen im sündigen Vergnügen! lol Ein Mädel hatte dann genau diesen Ausdruck in den Augen beim Essen von angetrocknetem Heilbutt und Schwertfisch, der so typisch ist, wenn man etwas futtert, was absolut genial ist, weil es DAS ist, was man so lange gebraucht hat, aber was bisher einfach verboten war. Ein Freund meinte dann ganz trocken: "Mit sowas füllt man einfach auch Lücken, die man mit veganer Rohkost nicht schliessen kann". 

Aber auch die instinkte Rohkost "nach Lehrbuch" scheint mir noch nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein. Dazu ist das Rankarren von Produkten aus den Tropen einfach ökologisch zu unsinnig und einige Kinder und später Jugendliche und Erwachsene, die von Geburt an so gelebt haben, sind einfach auch etwas zu klein und zu dünn.

Ich bin mittlerweile ziemlich überzeugt, dass die Zukunft der Rohkost eine "Weston A. Price Rohkost" sein wird. Also wo man sich mehr an den (funktionierenden) Ernährungsweisen der Naturvölker anlehnt und bestimmte Ernährungsgrundsätze einfach mehr beachtet. Und die Rohkost dann mehr danach ausrichtet. Die funktionierende Rohkost der Zukunft wird eine Rohkost sein, die unser genetisches Erbe als Europäer mehr berücksichtigen wird, und wo tierische Produkte als das angesehen werden, was sie sind und immer waren: die wertvollsten Produkte überhaupt. Ob dann auch mal Butter als gesunde Fettquelle dabei ist oder nicht, mag sogar nebensächlich sein. Aber man wird wie die gesunden Naturvölker die gehaltvollsten Produkte wie Leber, Rogen, Butter usw. den Schwangeren und Stillenden geben und auch die Heranwachsenden wird man damit versorgen. Und wenn man dann nicht (mehr) kocht und seine Instinkte richtig nutzt, wird es noch genussvoller werden! Aus meiner Sicht ist das wahrscheinlich wirklich die Rückkehr zum Ur-Zustand. 

Vielleicht löst man damit auch die drei großen Probleme: B12-Defizit, Zahnproblematiken und mangelnde körperliche Leistungskraft / Muskelmasse. 

Dazu passt auch, dass der Christian Weideschwein mitbrachte. Und zwar 20kg mit richtig dicker Schwarte. Alter Schwede, dass war das Beste, was ich seit langem gegessen habe. Die Armen, die sich das verwehren. Man muss es einfach mal so sagen, aber die können einem ja leid tun! Und in Frankreich gab es wie immer auch eine reichhaltige Fischtheke, wo ich mich an Schwertfisch und Heilbutt gehalten habe (und nicht nur ich, wie oben beschrieben! lol). Ich bleibe dabei, auch nach dem ich wieder einige Gespräche auf dem Treffen hatte und mir den ein oder anderen Menschen anschauen konnte: die vegane Rohkost hat als Dauerernährung einfach keine Zukunft. Hier möchte ich nur kurz noch einen kleine Annekdote zum besten geben: es war schon der letzte Tag, die großen Zelte abgebaut, als noch eine Besucherin kam, die eigentlich schon abgereist war und nun auf der Rückreise aus dem Süden nochmal reinschaute. Sie hatte einen Freund dabei, der seit 14 Jahren 100% vegane Rohkost macht. In den letzten zwei dann auch mehr Richtung Frugivore ging. Na ja, und als ich ihn sah, wie er da mit der A. ankam, war mein erster Impuls, ihn mit: "Öh, Du bist doch vegan, oder?" anzulabern. Man sieht es dann auch einfach, wenn jemand diese Ernährungsweise lange durchzieht. Während die Beine vom vielen Radfahren ja noch gingen, war der Oberkörper aber schon sehr ausgezehrt. Man sieht es dann auch im Gesicht, diese Ausgezehrtheit. Und das ist ja auch nicht Sinn der Sache, oder? 

Zum Anderen war ein weiteres Thema Liebe, Beziehungen und Sexualität. Für einen Besucher ist das ein großes Thema, vor allem die Gruppenliebe als gemeinschaftsstiftende Funktion. Es gab dann auch einen Vortrag / Diskussionsrunde am See, wo sich dann eine interessante Kontroverse zwischen der männlichen und der weiblichen Sichtweise entspannte. Darüber hinaus gab es noch einige pikante Accessoires und Erlebnisberichte zu bestaunen und zu bewundern. :-P

Ich persönlich möchte das Treffen eigentlich frei halten von diesen Themen, zumal es zumeist immer wieder für Verwirrungen sorgt. Jeder versteht da auch was anderes und am Ende gibt es vor allem nur Unruhe. 

Auch hier wage ich mal einen Ausblick. Bisher war das Thema eher männlich dominiert. Hier hat vor allem G.C. Burger mit seiner Metapsychoanalyse gewirkt. Später haben noch Bernd Bieder und andere sich dieses Themas angenommen und Bücher geschrieben. In der Gruppe auf Montramé wurde nach Burgers Verhaftung ein sehr patriachales System installiert, wo der Oberboss die ganzen Mädels begatten durfte, und die übrigen Jungs sich mit homosexuellen Beziehungen begnügen mussten, was schlussendlich auch zum Zerbrechen der Gruppe führte. 

Die Zukunft wird wohl eher matriachalisch sein, wo man den Frauen, und vor allem auch die älteren Frauen, mit viel Erfahrungen, wieder das Gewicht zugesteht, was ihnen gebührt. Bisher sind die ja vollkommen untergegangen in der männlich dominierten Rohkostwelt. Die Frau vom Burger war ja auch unglücklich mit den Eskapaden ihres Mannes.

Und dann haben wir wieder den Urzustand: eine steinzeitliche Rohkost, die auch generationsübergreifend gesund hält und matriachale Strukturen, wo sowohl die Frauen, als auch die Männer auf ihre Kosten kommen und Befriedigung finden. 

Bin ich nicht ein echter Visionär? ;-)

Und wie setzt man Visionen um? Na MAN MUSS ES EINFACH MAL MACHEN!!!

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30.07.2014 20:08

Was geht hier ab?

So, morgen gehts ab nach Frankreich. Das große Rohkosttreffen steht ja vor der Tür. Nun bleibt nur noch zu hoffen, dass auch das Wetter mitspielt. Übrigens: die Leishmaniose scheint abzuheilen. Ich bin ja immer vorsichtig mit Prognosen, aber es sieht erstmal so aus.

Derzeit gibt es hier Pflaumen satt: Mirabellen, Zwetschken, Renecloden. Man kommt mit dem Essen nicht mehr nach. Manchmal kann das sogar richtig stressen, wenn soviel da ist. Man meint dann, man müsse mehr essen und ab und an fällt es mir da wirklich schwer loszulassen. Es steckt wohl unterbewusst drin, nichts zu verschwenden. Grade auch im Hinblick auf den sicher kommenden Winter. Und grade wenn man plötzlich in solcher Fülle lebt. 

Ansonsten muss man aber schon fragen, was grade in Europa abgeht. Und vor allem was grade in den Medien passiert. Ich bin wirklich etwas erstaunt, wie dort zum Angriff auf Russland / Putin geblasen wird. Ich hab das jetzt die letzten Wochen mal genau beobachtet. Viele Artikel und Berichte der Leitmedien (Spiegel, Süddeutsche, Zeit, Welt, ARD / ZDF uvm.) sind unisono auf einer Linie und arbeiten suggestiv und emotionalisierend bis offen hetzerisch und verleumderisch. Ich glaube, man muss als normaler Mensch in Deutschland wirklich grade aufpassen, dass man hier nicht in etwas reinrutscht, was wie 1914 vorab undenkbar war. Und als ehemaliger Mensch aus dem Osten macht es betroffen, 24 Jahre nach der Wende wieder solch gleichgeschaltete Presse zu erleben. Man muss schon genau suchen, um wirklich einmal reflektierende Beiträge zu finden. 

Gott sei Dank gibt es aber vor allem in den sozialen Netzwerken zum Teil heftigsten Widerspruch. Gut so. 

So, aber trotz dieser Krisen ringsumher, muss man ja sein Leben weiter leben und so verabschiede ich mich erstmal! Bis dann!!

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28.07.2014 22:34

Montag

Ich muss mich korrigieren. Die Aprikosenmandeln von Orkos scheinen doch ok zu sein. Beim zweiten Test waren sie weitaus besser. Ich hab sie dann auch etwas mit Wasser gespült, so dass sie auch nicht mehr so trocken waren. Ansonsten sind die Mirabellen, die jetzt hier tonnenweise wachsen jedesmal wieder ein echter Hochgenuss. Und sie machen auch keine Probleme bei der Verdauung. Sie schmecken auch "sahniger" als viele anderen Obstssorten. Und da hatte ich gedacht, schauste mal, wie da das Glukose / Fruktoseverhältnis ist und da schau her: 

Mirabelle Fructose: 4,3 Glukose: 5,1 Sorbit 0 Verhältnis 1,2

 (Quelle)

Interessant ist, dass ich nach den Mirabllen jedesmal richtige Hitzeschübe bekomme. Die heizen richtig ein! Ansonsten gibt es derzeit Tomaten, Augustäpfel, Zwetschken, die restlichen Stachelbeeren, ab und an ein paar Johannisbeeren und viel Grünzeugx / Gemüse. An Proteinen Fisch (Rotbarsch und Heilbutt) und verschiedene Nusssorten. 

Heute hab ich auch wieder 50 Minuten auf dem Rad gesessen und richtig gestrampelt. 

:-)

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27.07.2014 22:29

Samstag

Heute mal wieder 50min Ausdauersport gemacht. Wir haben ja hier ein "Trimmrad". Und ich muss schon sagen, endlich mal wieder! Es hat mir schon gefehlt, zumal ich vor meiner Reise nach Costa Rica in Östereich immer viel joggen war oder mich auf meinem Stepper ausgetobt habe. Durch das viele Laufen, auch bergauf und bergab, hatten mir nach CR die Knie etwas weh getan, aber heute war es perfekt. Ich hatte auch wieder richtig Lust, was eh immer ein Zeichen ist, dass der Körper wieder bereit ist. Ansonsten könnte ich grade ein halbes Wildschwein oder Schaf essen. Hatte zwar gestern Rindfleisch, aber irgendwie könnte es mehr sein. Zumal das Rindfleisch auch teuer ist. 

Ergänzend möchte ich noch, dass die Sonnenblumenkerne wohl doch ok sind, aber ich bin schlussendlich nicht ganz sicher. Bedarf hab ich bisher keinen mehr, sie haben aber nicht schlecht gerochen. Ansonsten werden nun pe a pe die Tomaten reif und das ist natürlich eine geniale Sache. Insgesamt esse ich ja bis auf die "Proteine" nun komplett aus Natur und Garten. Und Walnussbäume gibts hier auch einige, so dass ich da mal im Herbst schauen will, was man so alles ernten kann. Es ist eben ein Unterschied, ob man frisch aus der Natur ißt oder eben etwas, was irgendwo angebaut und dann auch noch über weite Strecken transportiert wird. Das ist eben schon irgendwo auch eine Art Reichtum. 

Und auch weil es eigentlich schön ist, in Frieden zu leben, macht es mich doch etwas unrund, wie seit Monaten auch hier in Europa wieder solches Säbelrasseln gibt. Stichwort Ukraine, Stichwort Israel. Hier muss man aufpassen und schauen, gute Infos zu bekommen und sich nicht unterschwellig manipulieren zu lassen, gleichzeitig aber auch keinen Verschwörungstheoretikern auf den Leim zu gehen.

Was ich im Zuge der Rohkosternährung erfahren habe ist, dass es fast unmöglich ist, lange jemanden böse zu sein oder nachtragend oder was auch immer. Irgendwie hat es manchmal was von einem Schimpansen oder Kleinkindverhalten. Jemand meinte ja mal, Rohkost essen mache infantil. Damit hatte er vielleicht Recht. Aber manchmal gibt es Zank und Streit und böse Worte, aber etwas später is(s)t man wieder glücklich, weil man eben schön gefuttert hat und alles ist wieder vergessen. Das war früher nicht so, da war ich länger verärgert und verstimmt. Jetzt geht dann halt der Fruchtzucker ins Blut und dann kann man einfach nicht mehr böse sein. Ja, eigentlich ist es auch so, weil man durch das Essen generell zufriedener und glücklicher wird und die ganzen boshaften Gedanke oder Gefühle der Rache, Neid usw. haben da einfach keinen wirklichen Platz. Zumindest nicht auf Dauer. 

Ich vergesse auch Streit oft. Irgendwann sieht man sich wieder und ich freue mich zumeist wirklich, den dann zu treffen, obwohl man sich vor zwei Jahren vielleicht mal richtig gezofft hat. Ich vergesse sowas eigentlich relativ schnell.. ich sag ja, wie im Kindergarten oder im Affenhaufen. Da gibts auch immer mal Trara, aber dann ist es auch zumeist gleich wieder vorbei. Wenn man mal bedenkt, wie manche Leute Jahre nicht mehr mit ihren Nachbarn reden oder ganze Völker sich über Generationen hassen oder sogar über Jahrhunderte...da muss man sich wirklich mal die Frage stellen, ob das nicht auch irgendwo ein krankhaftes Verhalten ist. 

Ich meine klar, solange bestimmte Auslöser permanent vorhanden sind, wie Unterdrückung oder Korruption, solange gibt es Impulse gegen diese Sachen, aber manche haben sich schon wegen Kleinigkeiten zerstritten und es wurde dann regelrecht zementiert. Auch können viele leider nicht zwischen sachlicher Diskussion und persönlicher Ebene unterscheiden. Ich glaube, dass sollte in den Schulen mehr unterrichtet werden. Dass man lernt, sachlich zu bleiben, statt in Beleidigungen abzudriften. Weil es nichts bringt... Ich meine klar, manchmal ist ein "Du blödes Arschloch!" auch angebracht, aber eher in den seltensten Fällen. :-)

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26.07.2014 17:09

Samstag

So, noch eine Woche, dann beginnt ja das Treffen in Frankreich. Da bin ich schon ganz gespannt. Um ein Haar hätte ich es verpasst! Der Prof in der Leipziger Uni-Klinik wollte mich ja zur Behandlung der Leishmaniose stationär aufnehmen. Jetzt sind wir aber übereingekommen, erstmal den Befund abzuwarten, der Mitte nächster Woche zu erwarten ist. Es gibt nämlich einige verschiedene Leishmanienstämme, die jeweils unterschiedlich behandelt werden. Er ist erstmal vom Schlimmsten ausgegangen. Ich hab dann nochmal mit dem Charité Berlin telefoniert, wo man die größten Erfahrungen mit Leishmaniose hat und die meinten auch, dass man besser erstmal den Befund aus Hamburg abwarten sollte. Man ist mit sowas ein interessantes Studienobjekt, grade weil es eben in Deutschland selten ist. Da freuen die sich über jeden Fall! lol Na gut, ich könnte drauf verzichten. 

Insgesamt hab ich ja drei Stellen, wobei eine schon in ein Spätstadium übergegangen ist und eine am Knie so langsam auch abzuheilen scheint. Schauen wir mal. 

Dann ist mir mal wieder etwas vor die Linse gekommen, was mich richtig ärgert: nämlich das viele Mineralwässer verunreinigt sind und einige sogar mit Süßstoff. Leute, ich muss es zugeben, ich hatte das sogar schon öfters mal im Verdacht, ob da nicht irgendwas drin ist, weil das ein oder andere irgendwie unnatürlich süsslich schmeckte. Da es sich aber wohl nur um kleinste Mengen handelt, kann das doch nicht sein, oder ist mein Geschmackssinn schon so ausgeprägt? lol 

Ansonsten macht der Garten grade viel Spaß! Die Pfirsiche sind zwar nun aufgegessen, aber es kommen grade die Tomaten und August-Äpfel nach und es gibt weiterhin die Wild-Pflaumen. Wobei die, die jetzt auch langsam zu Ende gehen, einfach unübertroffen waren. Da gab es auch keine Verdauungsbeschwerden. 

Darüber hinaus hab ich auch mal wieder bei Orkos bestellt. Vor allem Nüsse und Samen. Punkt 1: die Aprikosenmandeln waren Scheiße. Trocken, ich vermute, schon 100 Jahre alt und sie lagen wie ein Stein im Magen und mir war davon etwas übel. Sie rochen auch leicht schimmlig. Punkt 2: Die Sonnenblumenkerne haben zwar gut geschmeckt und auch angefangen zu keimen, aber ich bin nicht sicher, ob sie auch ok sind. Sie rochen etwas komisch. Ich hatte ja hier noch die letzten Walnüsse vom letzten Jahr und die waren wirklich noch einwandfrei. Jetzt hab ich noch Sesam, Erdnüss geschält und Haselnüsse geschält da, die ich noch testen will. Wegen der Aprikosenmandeln hab ich schon Orkos angeschrieben, aber noch keine Antwort bekommen. 

An tierischen Produkten gibts grade vor allem Rotbarsch, Heilbutt und Rindfleisch. Wobei das Rindfleisch auch nicht unproblematisch ist. Der Fisch scheint aber ok zu sein. 

Hier noch ein paar Gartenbilder:

Zum Ranken der Erbsen haben wir einfach ein paar Zweige benutzt. Einfach und effektiv. 

Ansonsten haben wir noch einen Streifen stehen lassen, um auch ein paar Wildkräuter im Garten zu haben. Hier wachsen u.a. Schafgarbe, Löwenzahn und Spitzwegerich. 

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21.07.2014 21:37

Schnecken

Heute wieder Sport getrieben und gleichmal einen Rekord aufgestellt: 50 Liegestütze in einem Gang geschafft. Und das, obwohl ich heute schon den dritten Tag hintereinander trainiert habe. Und ich merke auch, dass ich dann auch immer Lust auf Fleisch bekomme. Wildschwein wäre jetzt echt genial. Morgen bin ich ja wieder in Leipzig zum Tropenmediziner. Und da gibt es anscheinend auch einen Wildladen. Na schauen wir mal. Ansonsten war ich heute wieder Pflaumen pflücken. Die sind echt genial. Und anders als die Kirschen machen sie auch keine Verdauungsprobleme. Diese Pflaumen scheinen sich auch von selbst zu vermehren, sind also keine Kulturpflanzen, die man erst züchten und pflanzen muss. Man findet sie mittlerweile auch abseits an Straßenrändern und Wegen, wo man sicher sein kann, dass sie nicht gepflanzt wurden. Schon eine geniale Sache! Und sie sind auch unglaublich befriedigend. 

Gestern hab ich noch mit einem Bekannten gesprochen, der auch mit mir in Costa Rica war und der auch zwei Stellen Leishmaniose hat. Er hat mir dann noch eine Ärztin in Berlin empfohlen. Aber morgen erstmal schauen, was die mir verschreiben.

Als "Gartenfreund" freut man sich ja mal wenn es schön regnet, dann braucht man nicht zu gießen.Aber leider kommen dann auch die Schnecken raus. Ich muss sagen, ich bin da wenig zimperlich und die Schnecken als Konkurrenten werden kurzerhand aus dem Leben geschafft. Vielleicht werde ich aber doch noch humaner und sammle sie ab und setze sie irgendwo weit ab wieder aus. Mal schauen. 

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19.07.2014 20:54

Stadtbiege

Heute wieder gut Sport getrieben, und dann gings wieder mal zum Pflaumenpflücken. Schon unglaublich, wie gut die Teile sind. Dann bin ich mal nach Magdeburg gefahren, um die hiesige Bioladenszene auszukundschaften. Wollte auch mal schauen, ob ich irgendwo Fleisch her bekommen konnte. War dann in einem Biosupermarkt. Hab mir dann 1,5kg Bio-Hackfleisch gekauft. Ich muss ehrlich sagen, dass mir diese Bioszene auch irgendwie suspekt vorkommt. Ich meine OK, als Gemüselieferant ist es schon gut, aber ansonsten ist es mir zum Teil einfach zu vegetarisch und zu Schnicki-Micki. Und einfach auch überteuert. Freilich, gutes Essen soll schon auch was kosten, aber wenn man für Sesam und Co das Gewicht quasi in Gold aufwiegen muss, hört der Spass auf.

Und die Qualität ist auch oft zweifelhaft. Aber gut, besser als nichts.

Danach hab ich mal ne Stadtbiege durch Magdeburg und Schönebeck gemacht. Man muss schon sagen, dass wirklich extrem viel passiert ist in den letzten 24 Jahren seit der Wende. Wobei es auch hier Gewinner und Verlierer gibt. Die größeren Städte in Mitteldeutschland sind sicherlich die Gewinner. Leipzig z.B. kann ja über Zuzug nicht klagen, es wurde fast alles gut saniert und es gibt ein gutes kulturelles Angebot, während viele Dörfer und kleinere Städte immer noch ausbluten. Calbe a.d. Saale z.B.. In den 90ern hatte ich hier viele Freunde. Es gab insgesamt viele junge Leute, Jugendclubs, die erste Nichtraucher-Disko und vieles mehr. Als ich letzten Samstag Abend mal durchgefahren bin, hab ich gedacht, ich bin irgendwo im falschen Film: kein Mensch auf der Straße, außer drei Besoffene, die sich heimgeschleppt haben. Das ist einfach kein Vergleich zu früher. Aber auch viele andere kleinere Städte haben mit solchen Problemen zu kämpfen. Wie gesagt, die großen Städte sind hier eindeutig die Gewinner. Aber mich zieht es nicht in die Stadt. Sowie ich da bin, will ich wieder weg...

Ich muss sagen, dass ich die sozialen Kontakte hier zuhause aber enorm genieße, wie auch schon die Gemeinschaft in Costa Rica. In Österreich war ich am Ende ja ganz alleine! Und hab irgendwo im Nichts gewohnt, ohne Möglichkeit, mal einen Garten anzulegen usw. Ich bin ja eigentlich sehr kommunikativ, aber da hab ich einfach keinen Anschluss gefunden. Und hier? Ja gut, geh ich raus und man trifft immer wen und in Costa Rica haben wir uns auch fast täglich getroffen. Braucht man auch, sonst wird man kauzig. :-P

Was mich in letzter Zeit auch bewegt, sind diese ganzen kriegerischen Auseinandersetzungen in der halben Welt. Jetzt hat man ja ein ganz normales Flugzeug in der Ukraine abgeschoßen. Ich persönlich hab zu diesem Thema mal die Nachrichten verfolgt und ich bin immer wieder richtig fassungslos, wie man "Stimmung macht", obwohl man eigentlich noch nichts genaues weiß. In diesem Fall wird sehr einseitig gegen die Russen Propaganda betrieben. Ich mach mir nichts vor, die Russen sind keine Engel, aber wie berichtet wird, welche Stilmittel verwendet werden, welche Stimmlagen, Suggestionen Anwendung finden... unglaublich. Für mich, der sich dies mal aufmerksam anschaut, ist es auf Dauer unerträglich! Im Grunde wird der Tod dieser Menschen schon instrumentalisiert, während sie noch auf dem Acker irgendwo im Osten der Ukraine liegen. Ekelhaft! Ich sage das nicht, weil ich ein besonderer Freund Russlands bin, sondern weil ich es einfach unmöglich finde, wie hier Meinung gemacht wird! Dabei geht es nicht um den eigentlichen Inhalt der Nachrichten, sondern um die Präsentation, das "wie". Ich möchte einfach erstmal neutral informiert werden. Ich möchte die Fakten präsentiert bekommen, später Hintergründe und Beweggründe. Ich wünsche mir wirklich guten neutralen Journalismus! Aber was man heutzuage zu sehen bekommt ist meilenweit davon entfernt. 

Es ist deswegen heute sehr schwer, neutrale Informationen zu bekommen. Entweder sind sie schon vorab politisch eingefärbt, oder sie sind irgendwie verschwörungstheoretisch untermalt. Ich hoffe, Scholl-Latour bleibt uns noch lange erhalten. Der bringt ja wenigstens ab und an noch einige gute Zusammenhänge und beklagte die regelrechte Desinformation über die heutigen Krisenherde bitterlich. Ein Leuchtturm in diesen Zeiten! Man kann ja den normalen Medien kaum noch trauen, wenn man weiß, dass viele Chefredakteure NATO-nahe Posten innehaben.. siehe Video unten. 

Von neutraler Berichterstattung sind wir meilenweit entfernt. Egal, um welchen Konflikherd es sich handelt, Syrien, Lybien, Israel, Ukraine, Irak, Iran. Es geht nur noch um Stimmungsmache und das Durchsetzten von bestimmten Interessenlagen. Und machen wir uns nichts vor, diese Leute, wer auch immer das sind, gewinnen die Meinungen und Herzen der Menschen. Wer soll denn gegen die ganze Propaganda ankommen?

Jetzt weiß man auch, wieso solche Sachen wie Rohkost trotz umfangreichen Forschungen in den ersten 40 Jahren des vorigen Jahrhunderts bisher keinerlei Anerkennung findet. Oder wieso man nie etwas über Leute wie Weston A. Price hört, oder Silvio Gesell usw...es ist einfach nicht willkommen. Nur irgendwelche Insider hören da mal was... und wenn es dann doch mal durch irgendwelche Umstände an die breitere Öffentlichkeit kommen, wie im Zuge der Krise 2008, dann wird das entweder schnell kaputtgeredet, oder lächerlich gemacht oder einfach totgeschwiegen. 

Sehr schlimm finde ich auch, dass die Verantwortlichen nie zur Rechenschaft gezogen werden, wenn man zu den Siegern gehört. Im Gegenteil, die sitzen dann Jahre später als "Zeitzeugen" in irgendwelchen Dokus und dürfen über ihre Aktionen schwafeln. Wie halten die das überhaupt aus, zu wissen, dass durch ihre Kriegstreiberei hunderte oder gar tausende Kinder den Tod fanden? 

Mein Großvater, Weltkriegsveteran mit 14 Nahkämpfen und 5 z.T. schweren Verletzungen meinte immer: Krieg ist das Schlimmste, was es gibt. Aber ich glaube, er hatte Unrecht. Schlimmer sind diese Kriegstreiber, die ohne ihren eigenen Arsch zu riskieren, immer wieder die Leute aufeinander hetzten und über Leichen gehen. Dem alten Fritz wurde noch das Pferd unterm Arsch weggeschossen, aber heute sitzen sie in Büros und knallen die Leute mittels Drohnen weg... was für eine Welt! Und was für eine zynische Heuchelei.

Man kann eigentlich nur Mitgefühl für die ganzen Typen haben. Sind ja Menschen wie jeder andere auch und leider fehlt es vielen einfach an Größe. Aber wie mein Besuch im Museum für Vorgeschichte in Halle schon zeigte: es ist so, seit man mit Ackerbau- und Viehzucht angefangen hat. Seitdem kloppt man sich die Köppe ein. 

Aber das Gute: man kann es ja erkennen und man kann sich dem auch irgendwo entziehen und den Leuten das Vertrauen entziehen und dafür etwas anderes, positives erschaffen. Jeder einzelne Mensch ist ja auch ein Wähler, ein Konsument, manche sind Väter, Mütter, Brüder, Schwestern... und da kann man ja wählen, wem man seine Stimme gibt, sein Geld, seine Energie und was man seinen Kindern an Einstellungen und Werte mit gibt. Man kann in Diskussionen eine feste Meinung haben und für seine Prinzipien einstehen. Und man kann sich auch woanders informieren!!! 

 

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17.07.2014 19:55

Geniale Früchte!

Heute wieder Sport getrieben. Hab mich richtig ausgepowert mit Klimmziehen, Rudern vorgebeugt, Liegestütze weit und eng, Bauchtraining und Kurzhantelcurls. Dann gings zum Pflaumenernten. Hab innerhalb von ein paar Minuten mehrere Kilo geerntet. Jetzt weiss man auch, wieso Jäger und Sammler im Schnitt nur zwei Stunden pro Tag arbeiten, um ihr Leben zu bestreiten. Die haben es gut!

Und weil ich heute wirklich Lust auf Fisch hatte, hab ich mir Rotbarsch und Scholle besorgt. Der Rotbarsch war so genial! Den hatte ich zum Abendessen. Und weiterhin noch einige Kräuter und Blätter aus dem Garten, sowie die ersten Pfirsiche! Die waren angewärmt von der Abendsonne und waren sowas von genial!!! Ich kann nur jeden aufmuntern, sich irgendwo ein Stück Land zu besorgen (kaufen, pachten, mieten, in Pflege nehmen) und Bäume und Sträucher zu pflanzen. Und hier auch die alten Sorten zu präferieren. Es ist wirklich eine Freude, wenn man solche genialen Lebensmittel selber hat. 

Hier noch ein interessanter Link betreffs Antrophologie: Kick

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16.07.2014 21:01

Wilde Pflaumen

Heute hab ich bei einem Spaziergang, man könnte auch Kontrollgang sagen, festgestellt, dass die ersten Wildpflaumen reif sind. Da hab ich natürlich gleich fleißig geerntet. Soviel zum Thema, Früchte sind rar.

Ansonsten hab ich heute mit dem Tropenarzt gesprochen, der mir mitteilte, dass die Leishmaniose eine rein kutane Form ist, also eine Form, die nicht die inneren Organe befällt, sondern auf die Haut beschränkt bleibt. Es wird wohl nun darauf hinauslaufen, dass ich Tabletten nehmen muss. Da eine Stelle am Bein leider immer größer wird, bin ich da auch gerne zu bereit. Ich hab ja für die eine kleine Stelle am unteren Rücken ein Naturheilmittel benutzt, dass auch gewirkt hat. Aber die Stelle wurde "nur" besser, heilte aber nicht vollkommen aus. Wie gesagt, jetzt steht ein Termin mit dem Professor an und dann schauen wir mal, wie es weiter geht. Körperliche Symptome hab ich keine. Gott sei Dank! Aber nervt schon, wenn man solche Hautinfektionen hat. Und mittlerweile bin ich auch satt, was die Tropen angeht. Ich stelle mittlerweile alle diese ganzen Ideen mit Auswandern, genetische Anpassung und Bla einfach in Frage. Wie gesagt, wenn ich solche wilden Pflaumen esse, die einfach so genial schmecken, was soll ich denn da in brühtend heißen Ländern? Urlaub, klar. Aber mehr auch nicht. Freilich, es gibt sicherlich schönere Ecken als hier, wärmer, sonniger, besser, wirtschaftlich stärker...aber was solls. Dafür gibt es viel Obst einfach zum selber Ernten. Das ist ja auch schon mal was...

Im Grunde muss man ja schon sagen, dass man als Rohi in irgendeiner Weise doch daran glaubt, die Welt etwas zu verbessern. Und wenn es nur in ganz kleinem Rahmen ist. Ich bin ja regelrecht getrieben von der Idee der "essbaren Landschaften". Heute dominieren ja zumeist Monokulturen, die dann als Viehfutter oder Ölpflanzen verwendet werden. Aber wäre schon genial, wenn man echte essbare Landschaften hätte. Mit Obstwäldern, Seen mit Fischen und Muscheln, Wiesen und Weiden mit Schafen und anderen Tieren, Gärten mit vielfältigsten Gemüsen. Bienenstöcke, die Honig produzieren. Zum Teil ist das hier ja schon der Fall, wenn man an die ganzen verlassenen Bäume entlang der Straßen denkt. Aber das ist ja nur ein ganz kleiner Anfang. 

Ich bin auch kein großer Gegner der Windkraftanlagen. Hier stehen ziemlich viele. Für mich sind sie Sinnbild einer zukünftigen Energiegewinnung. Klar, man muss es irgendwie schaffen, die Verluste im Naturhaushalt auszugleichen, der entsteht, wenn Vögel oder Fledermäuse mit diesen Anlagen kollidieren. Man stelle sich aber nur mal vor, wenn irgendwann ein Atmokraftwerk in Mitteleuropa hochgeht. Wenn plötzlich Metropolen wie Rhein-Ruhr, Stuttgart oder München evakuiert werden müssten. Das kann ja gar keiner verantworten. Es ist alles nur cool, solange nichts passiert. Aber sowie mal so ein Teil havariert, und die Chancen bestehen leider IMMER, im Lotto gewinnen auch immer welche, obwohl die Chancen astronomisch gering sind, dann fallen die Kinnladen aber runter. Oder ich halte es auch für sinnlos, ganze Landschaften umzuackern, um an die Braunkohle zu kommen. Ich hab das mal live gesehen im Tagebau "Vereinigtes Schleenhain" südlich von Leipzig. Das sind ja solche Monster, die da die Erde drangsalieren.

Was bis heute fehlt, sind wirkliche Strategien, um wirklich auch nachhaltig zu leben und zu wirtschaften. Das Wort "nachhaltig" wird zwar allenthalben benutzt. Nachhaltiges Wachstum zum Beispiel, aber das ist ja nun vollkommen grotesk. Und es wurde und wird natürlich viel Papier bedruckt. Was gibt es nicht schon alles für Leit- und Richtlinien, Programme, Strategien und Kram, die sich irgendwo schon im Vorwort mit "Nachhaltigkeit" rühmen. Alles Bullenscheiße, sorry, aber das meiste ist nur Augenwischerei. Denn JEDER, der irgendwie überleben will in diesem Wirtschaftssystem, MUSS jedes Jahr mehr produzieren, als Dienstleistung anbieten oder schlichtweg verkaufen. Wie soll da Nachhaltigkeit realisiert werden? 

Ich glaube, Kapitalismus, der ein ständiges Wachstum braucht, und echte Nachhaltigkeit gehen nicht zusammen. Auch wenn man uns das weismachen will. Nachhaltigkeitkeit: wenn man das wirklich leben würde, dann würde man keine  technischen Geräte  bauen, die nach Ablauf der Garantie garantiert kaputt gehen, nur um sich ein neues Gerät kaufen zu müssen, sondern Sachen, die ein Leben lang und länger halten. Dann würde man keine ständig neuen Moden generieren, nur um den Leuten den neuesten Schrott zum Anziehen zu geben, sondern Klamotten, die zeitlos schön sind (wie viele Trachten zum Beispiel. Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen, bis dies mal wer bei FB postete). Dann würde man darauf achten, dass man nur soviel entnimmt, egal was, wie nachwächst. Keine Überfischung, kein Raubbau, keine Entwaldung, um Viehfutter anzubauen. Das wäre echte Nachhaltigkeit. 

Es braucht zur Umsetzung echter Nachhaltigkeit, und somit auch zur Etablierung echter Alternativen zum kapitalistischen System, einfach nur Vernunft / Einsicht. Leider denken zwar die meisten, sie seien vernünftig, aber die meisten handeln dann doch genau entgegengesetzt, man begründet das dann gerne mit dem Zwang des (allmächtigen) Marktes. 

Das Schöne ist: es gibt doch auch viele Ansätze von Leuten, die ebenfalls von der Vision einer besseren Welt getrieben werden und in ihren jeweiligen Bereichen etwas Neues probieren. Egal, ob es der Alternativmediziner ist, der Bastler, der neue Sachen erfindet, die haltbarer sind, der Liebhaber alter Apfelsorten, der diese versucht zu erhalten, Leute, die sich in Tauschringen organisieren, alternative und lokale Währungen ins Leben rufen, Frauen, die fürs Stillen und natürliche Geburt werben ... es gibt unzählige Menschen, die jetzt schon die Zukunft leben. Und ich glaube wirklich, dass es tatsächlich eine bessere Welt wäre, die man erreichen würde, wenn man das kapitalistische System in der derzeitigen Form überkommen könnte. Die Auswüchse sind ja einfach nur noch der helle Wahnsinn! Freilich, für 10% der Leute würde es schlechter werden, aber für die restlichen 90% deutlich besser. 

Es braucht aber dazu eben auch Aufklärung und vor allem Bildung! 

Und man muss eben auch träumen können! Und daran glauben. Und sowas kann man auch von solchen Leuten wie der DFB-Nationalmannschaft lernen. Die hatten ja auch den Traum und haben daran geglaubt, den Pott zu holen. :-) Klar ist es irgendwo auch Brot und Spiele. Aber dennoch ist die Botschaft sehr viel tiefgreifender: ein Ziel haben, sein Ego zurücknehmen, als Gemeinschaft agieren und an etwas glauben und dann bereit sein, alles dafür zu tun. 

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